Meiderich. . Im Landschaftspark gibt es noch bis zum 2. September die „GPS-Schatzsuche mit Edgar“. Geburtstagskind Ida war mit Eltern und Freundinnen zu Gast.

Klar müsse man Kindern heute zu Geburtstagen etwas bieten, sagen die sympathischen Eheleute Holterbosch aus Meerbusch, obwohl Topfklopfen und Eierlaufen als „Retro“-Geburtstag durchaus Charme hätten. Gar nicht „retro“, jedenfalls, was Holterbosch-Töchterchen Ida, 14 Jahre jung, ihren Freundinnen am Montag im Landschaftspark kredenzt.

Zur nachträglichen Feier ihres Geburtstages hat Ida sieben Freundinnen in den Landschaftspark-Nord eingeladen. Ausgestattet mit GPS-Geräten und entsprechenden Codes ziehen die Mädchen los zur „GPS-Schatzsuche mit Edgar“.

Putziges, kleines Vampirwesen

„Edgar“, das ist die Fledermaus des Landschaftsparks-Nord, ein putziges, kleines Vampirwesen, das irgendwo zwischen wildromantischem Klettergarten, Emscherufer und Kraftzentrale sein Unwesen treiben soll. Nachts. Tagsüber schläft Edgar in einer Truhe.

Das Besucherzentrum ist der Ausgangspunkt.
Das Besucherzentrum ist der Ausgangspunkt.

Die sollen und wollen Ida und ihre Freundinnen an diesem Montag entdecken. Das Wetter scheint mit zu spielen, am Besucherzentrum holen sich die Mädchen die letzten Instruktionen: Wie wird das angemietete GPS-Gerät bedient? Wie liest man Koordinaten richtig aus? Dann geht es los, raus aus dem Hauptschalthaus, über die Bahntrasse und quirlig in Richtung des Hochofens 5.

In zwei Gruppen aufgeteilt flitzen die Mädchen los, erobern sich das Gebiet zwischen „Plaza Metallica“ und „Auftauhalle“, zwischen „Kraftzentrale“ und „Emscherpromenade“.

„In einer Stunde treffen wir uns drüben zur Pause“, ruft Idas Papa noch hinterher. Aber da sind die Mädchen schon unterwegs, was der Meerbuscher mit einem Lächeln quittiert. „Wir kommen häufiger in den Landschaftspark-Nord nach Duisburg“, sagt der Vater des Geburtstagskindes, „weil wir uns hier echt wohlfühlen, uns gefällt es ganz toll.“ Und die Pommes, sagt er und zeigt auf den ,Imbiss am Hochofen’, seien im Landschaftspark auch ganz hervorragend.

Erstes Ziel in der Skater-Anlage

Derweil geben die ersten Koordinaten seiner Tochter Ida und ihren Freundinnen eine – nun, ja – sehr ungefähre Ahnung, wo es entlang gehen könnte. Wesentlich ist, die auf dem Gerät angezeigte Entfernung zum Etappenziel nach und nach zu verkürzen. Wenn es da nur nicht mehrere Wege gäbe, die zum Ziel führen . . .

Julia Lefeld erklärt Kindern den Ablauf einer GPS-Schatzsuche.
Julia Lefeld erklärt Kindern den Ablauf einer GPS-Schatzsuche.

„Nach rechts!“ sagt das Geburtstagskind Ida. „Nee, nach links!“ sagt eine der Freundinnen. Später wird ihnen klar sein, dass die Skater-Anlage am Emscherschnellweg im Landschaftspark, die erste von fünf Stationen auf dem Weg zum Schatz sein wird. Neben weiteren Überraschungen wartet dann eine plüschige, kleine Kuschelfigur des Landschaftspark-Maskottchens Edgar auf die Teilnehmerinnen.

Eigentlich logisch, dass Julia Lefeld und ihre Kolleginnen im Hauptschalthaus des Landschaftsparks-Nord sitzen. Liefen doch damals, zwischen 1901 und 1985, als in bis zu fünf Hochöfen Spezialroheisen produziert wurde, im Hauptschalthaus alle Leitungen zusammen.

Heute ist zwar alles ganz anders aber trotzdem irgendwie ganz ähnlich. Denn das Schalthaus ist Besucherzentrum des Landschaftsparks. Alle, die auf den 180 Hektar Natur und Industriekultur etwas brauchen, etwas wissen wollen, Souvenirs kaufen wollen oder einfach nur ein wirklich stilles Örtchen suchen, landen schließlich bei Julia Lefeld.

Bis 2. September gibt es eine Schatzsuche

„Die GPS-Suche im Landschaftspark bieten wir das ganze Jahr über an“, sagt die Frau hinter dem Empfang von Europas beliebtestem stillgelegten Stahlwerk, „aber jetzt in den Ferien haben wir das Ganze mit einer Schatzsuche verbunden. Klar, dass daran speziell Kinder und Jugendliche ihren Spaß haben.“

Koordinaten und ein modernes GPS-Gerät – dann kann die Schatzsuche starten.
Koordinaten und ein modernes GPS-Gerät – dann kann die Schatzsuche starten.

Bis 2. September werde es noch eine Schatzsuche geben, danach könnten Besucher sich auch weiterhin von den kleinen, schwarzgelben Hightech-Empfängern durch den Park lotsen lassen: „Nur eben ohne Schatz am Ende“, sagt Julia Lefeld und lacht.

Humor hilft immer. Auch an Julia Lefelds Arbeitsplatz. So ist es durchaus die Regel, dass Teilnehmer an der Schatzsuche mehrfach wieder vorbei schauen, weil sie dem GPS-gerät nicht so recht vertrauen: „Letztlich hat das Gerät aber immer Recht“, sagt die junge Frau, bevor prompt die nächste Gäste-Gruppe eintrifft.