Duisburg-Marxloh. . Die Marxloher Sportstätte entstand in den Jahren 1923 bis 1925. Die Fläche hatte August Thyssen der Stadt Hamborn geschenkt.

Das Schwelgernstadion am westlichen Rande des Ortsteils Marxloh steht samt Eingangsbereich und Park seit 1996 unter Denkmalschutz. Heute finden dort nur noch wenige Sporteignisse statt. In den Anfangsjahren indes war es ein Publikumsmagnet. In dem von einem Wall umgebenen Oval fanden bis zu 30.000 Zuschauer Platz, um Rennradfahrern, Läufern und Kickern zuzujubeln.

Errichtet wurde die Anlage Mitte der 1920er Jahre. Das Areal hatte August Thyssen der damals noch selbstständigen Großstadt Hamborn geschenkt. Der Industrielle hatte den Schwelgernbruch um die Jahrhundertwende (1900) erworben, um dort sein Hochofenwerk zu bauen. Es handelte sich um die Fläche eines alten Rheinarms, die bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts landwirtschaftlich geprägt war und vornehmlich als Weideland genutzt wurde.

Stadt Hamborn freute sich über die Schenkung

Ein Laufwettbewerb in den 1950er Jahren im Schwelgernstadion.
Ein Laufwettbewerb in den 1950er Jahren im Schwelgernstadion. © Archiv Horst Niewrzol

Die Stadt Hamborn freute sich über die Schenkung der 56 Morgen großen Fläche (entspricht 140.000 Quadratmeter) und begann alsbald mit dem Bau der Sport- und Freizeitanlage. Zwei Jahre später, 1925, war das Werk vollbracht. Die Hamborner waren im Besitz einer stattlichen Stätte. Zur Anlage des Stadions gehört auch das „dekorative Eingangsbauwerk“, wie es in der Denkmalurkunde heißt. Es befindet sich an der Ecke Wiesenstraße/Willy-Brandt-Ring (früher Diesterwegstraße). Geplant worden war es von dem Hamborner Stadtbaurat Franz Steinhauer. Bei dem Backsteinbauwerk handelt es sich um ein dreiflügeliges Gebilde mit vier pavillonartigen Trakten. Es gibt spitzbogige Öffnungen. In den Seitenflügeln gab es Sanitär, Mannschafts- und Versammlungsräume. Heute sind in dem Bauwerk die Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU), aber auch Sportvereine zu Hause. Zudem gibt es ein Café.

Das Gebäudeensemble ist ausgesprochen attraktiv – eine Augenweide. Das Stadion samt Park ist laut Denkmalschutzbehörde aus „wissenschaftlichen, besonders architektur- und ortsgeschichtlichen sowie städtebaulichen Gründen“ geschützt worden. Es ist das 390. Baudenkmal der Stadt Duisburg.

Die guten, alten Zeiten – an die erinnert sich so mancher gerne

Der Übersichtsplan des Schwelgernparks von 1925.
Der Übersichtsplan des Schwelgernparks von 1925. © Archiv Horst Niewrzol

Ein Hamborner, der sich gerne an die alten Zeiten erinnert, als er als Kind, dann als Jugendlicher und später als Erwachsener die Sportstätte besuchte, ist Horst Niewrzol. Der begeisterte Radsportler hat dort jede Menge Veranstaltungen besucht. Natürlich Radrennen, aber auch Fuß- und Handball-Spiele sowie die „Vaterländischen Festspiele der Stadt Duisburg“. Heute wird die Anlage vor allem von Schülern genutzt – für den Schulsport. Mit dem Kicken war es in den 1970er Jahren vorbei. Laut Duisburg-Sport ist die Rasenfläche nicht für Fußball freigegeben. Die Duisburg Dockers spielen dort Football.

Horst Niewrzol.
Horst Niewrzol. © Gregor Herberhold

Mit dem Stadion verbindet Horst Niewrzol schöne Erinnerungen. Dort war immer etwas los. Man traf sich mit Gleichgesinnten, verlebte spannende Stunden. Übrigens auch im benachbarten Park, der ja sogar ein großes Freibad beherbergte. Es gab unter anderem eine 100-Meter-Bahn. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bad zerstört. Nach dem Wiederaufbau diente es ab 1951 bis zu seiner Schließung 1999 als Freizeitanlage. Der Clou war: 23 Jahre lang wurde das Wasser kostenfrei durch Thyssen geheizt.

Noch heute hört man ältere Semester schwärmen, wie schön es doch in den alten Zeiten „im Schwelgern“ war.