Duisburg-Alt-Hamborn. . Im April sind in der erst 2016 eröffneten Walter-Schädlich-Sporthalle die Krankheitskeime gefunden worden. Jetzt laufen ständig die Duschen.

Tausende Liter Wasser fließen Tag für Tag in der Hamborner Walter-Schädlich-Halle ungenutzt in den Gully. Weil es ein Legionellenproblem in den Duschen gibt.

Von den gesundheitsschädlichen Bakterien hat Helmuth Kons, Vorsitzender des Sportvereins Schwarz-Weiß Westende Hamborn, nur zufällig erfahren. „In der 24. Kalenderwoche war ich zufällig in der Sporthalle, als dort Proben gezogen wurden. Damals sind die Duschen per Computer so eingestellt worden, dass sie seitdem alle sechs Stunden für drei Minuten laufen.“

Sportler von SW Westende Hamborn sind verärgert

Helmuth Kons, 1. Vorsitzender des SW Westende Hamborn, an seiner Wasseruhr.
Helmuth Kons, 1. Vorsitzender des SW Westende Hamborn, an seiner Wasseruhr. © Gregor Herberhold

Helmuth Kons hat nachgerechnet: Allein im Zeitraum vom 18. Juli bis zum 23. Juli, als kein einziger Sportler seines Vereins in der Halle war, folglich auch niemand geduscht haben kann, sind elf Kubikmeter Wasser geflossen. Hochgerechnet kommt er so auf etwa 65 bis 70 Kubikmeter Wasser pro Monat. „Das ist mehr, als wir normalerweise im ganzen Jahr verbrauchen“, sagt er zornig. Der Standardverbrauch seines Vereins habe bislang bei etwa vier Kubikmetern pro Monat gelegen – nachgewiesen durch den auf der offiziellen Wasseruhr angezeigten Verbrauchswert. „Die Mehrkosten tragen wir nicht“, kündigt er aufgebracht an.

Mehrfach, so schildert er, habe er in den vergangenen Wochen versucht, die Sache mit Duisburg-Sport und dem Immobilienmanagement Duisburg (IMD) zu klären. Bislang ohne Erfolg. Das Immobilienmanagent habe ihm erklärt, der Verein sei nicht sein Vertragspartner. Das stimmt, denn der SW Westende ist (Unter-)Mieter von Duisburg-Sport. Duisburg-Sport hat die Halle vom IMD gemietet und mit Westende einen Untermietvertrag abgeschlossen.

Duisburg-Sport kündigt an, keine Kosten zu übernehmen

Verkrustete Kalkablagerungen
Verkrustete Kalkablagerungen © Gregor Herberhold

Auch bei Duisburg-Sport ist man überrascht, dass es in der erst vor zwei Jahren eingeweihten, rund 9,4 Millionen Euro teuren Halle Legionellen gibt. Und, dass man weder über das Gesundheitsproblem, noch über die (teuren) Leitungsspülungen informiert worden ist. In einem Schreiben, das unserer Redaktion in Kopie vorliegt, fordert Duisburg-Sport das IMD „um Aufklärung“. Wörtlich heißt es zudem in dem Schriftstück: „Vorsorglich weisen wir bereits jetzt darauf hin, dass von uns als Mieter keine Kosten für die Wiederherstellung einer keim- und bakterienfreien Trinkwasserversorgungsanlage zu tragen sind und die Nebenkosten-Abrechnung die korrigierten Verbrauchsmengen zum Inhalt haben muss.“

Laut Stadt Duisburg sind im April Keime gefunden worden. Inzwischen sei das Problem aber gelöst – durch „thermische Desinfektion“.