Wehofen/Vierlinden. . Viktoria Wehofen setzt auf Jugendarbeit und unterstützt Flüchtlinge. Weil Geld fehlt, hofft der Duisburger Verein auf prominente Unterstützung.

Mit vereinten Kräften wollen die Walsumer Flüchtlingshilfe und der SuS Viktoria Wehofen die Jugend- und Flüchtlingsarbeit in ihrer Duisburger Nachbarschaft fördern. Der Verein zählt derzeit rund 280 Mitglieder. Ein beträchtlicher Anteil der aktiven Kicker sind Flüchtlinge aus Walsum und Umgebung.

Trommeln für das Projekt
Trommeln für das Projekt "Platzsanierung": Bernd Moritz (SuS), Fahri Vural (SuS), Jürgen Dietz (DU-Sport), Heiko Dringenberg Flüchtlingshilfe), Rainer Bischoff (SPD-MdL), Uwe Plincner (Geschäftsführer Sus) , Ralf Plincner (SuS-Trainer), Franz Tews (Flüchtlingshilfe), Otto Kapun (Sus) und Horst Zuika (Förderkreis Viktoria). © Lars Fröhlich

2016 knüpfte die Flüchtlingshilfe Kontakt zu dem Verein, weil sie für die jungen Leute, die sie betreut, eine sinnvolle Freizeitgestaltung suchte. „80 Leute hatten sich auf unseren Aufruf gemeldet“, staunten Heiko Dringenberg (Flüchtlingshilfe) und die Plincner-Brüder Uwe und Ralf (beide vom SuS).

SuS Viktoria betreut junge Leute in allen Lebenslagen

Die jungen Leute wurden und werden seitdem vom SuS Viktoria nicht nur fußballerisch betreut, sondern in allen Lebenslagen. „Übrigens alle, egal woher sie kommen. Auch Deutsche, die Unterstützung brauchen“, stellt Ralf Plincner klar. Sprich: Der Verein kümmert sich um Jobs, begleitet bei Behördengängen, besorgt Praktikumsplätze, hilft bei der Wohnungssuche. All das ehrenamtlich.

Der Fußball und die Gemeinschaft sind die verbindenden Elemente für alle Sportler. Die aber leiden unter der Qualität des fast 100 Jahre alten Ascheplatzes. In Staubwolken macht das Training zunehmend weniger Spaß. Deshalb will der Verein das Spielfeld Am Dyck modernisieren. Aber das ist teuer.

Bittbrief an 150 Menschen des Öffentlichen Lebens

Ohne Sponsoren kann sich keiner der Beteiligten vorstellen, die Herkulesaufgabe bewältigen zu können. Deshalb hat SuS-Geschäftsführer Uwe Plincner kürzlich einen Bittbrief an 150 Menschen des Öffentlichen Lebens in ganz Deutschland verschickt.

Ein weiterer Schwung Briefe geht Ende dieser Woche an lokale Persönlichkeiten raus – Unternehmer, Privatpersonen, Politiker, um nur einige zu nennen. Sie alle werden gebeten, die Idee zu unterstützen, aus dem Ascheplatz einen Rasenplatz zu machen.

Einen Kunstrasenplatz wie der TuS Mündelheim hätten die Wehofener auch gerne.
Einen Kunstrasenplatz wie der TuS Mündelheim hätten die Wehofener auch gerne. © Tanja Pickartz

Hoffen auch auf lokale Prominenz

Die erste Rutsche ging unter anderem an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Uli Hoeneß und Altkanzler Gerhard Schröder. 30 von 150 Promis haben inzwischen geantwortet – es hagelte Absagen. Man unterstütze internationale Projekte ließen die einen den SuS-Geschäftsführer wissen. „Wir sind nur in unserem lokalen Bereich tätig“, die anderen. Kurzum: Außer von der Volksbank Rhein-Ruhr gibt es noch keine Finanzspritze.

„Wenn jeder von denen nur 500 Euro gegeben hätte, wären wir schon ein gutes Stück weiter“, sagt Plincners Bruder Ralf, der im SuS als Trainer tätig ist. Aber er und sein Bruder lassen – wie der pensionierte Pfarrer Heiko Dringenberg und der Politiker Franz Tews von der Flüchtlingshilfe – den Kopf nicht hängen. Ihr Motto lautet: Immer am Ball bleiben. Sie hoffen, dass die lokalen Promis mehr Herz für ihre Idee haben.