Ruhrort. . Bis in die tiefe Nacht wurde am vergangenen Samstag beim „Ruhrorter Tangosommer“ getanzt. Mitreißende Tango-Argentino-, Milonga- und Vals-Klänge.

Ohne einen Mord im Stadtteil gebe es den „Ruhrorter Tangosommer“ gar nicht. Das Tanz-Spektakel, zum zweiten Mal organisiert vom Ruhrorter Bürgerverein, lockte Samstag tanzbegeisterte Paare aus Duisburg und ganz NRW an die Mühlenweide. Und der Mord? Den gab es nur im Krimi „Tod auf der Kohleninsel“.

Allerdings hatten die Autoren Arnd Rüskamp und Dagmar Toschka 2017 neben Spannung, Mord und Totschlag auch von einem Tango-Tanzvergnügen auf dem Neudorfer Markt berichtet. „Mittlerweile findet das Tangotanzen im Buch auch auf der Mühlenweide statt“, sagt Stella Tarala aus dem Vorstand des Ruhrorter Bürgervereins, „als wir die Idee in die Realität umgesetzt haben, wurde das Buch auch umgeschrieben.“

Kooperation mit Tangolehrer Sieverding

Der Bürgerverein - neben Tarala war auch der Vorsitzende Dirk Grotstollen Feuer und Flamme für die Idee – veranstaltete am Wochenende in Kooperation mit dem Tangolehrer Martin Sieverding bereits zum zweiten Mal „Milonga und Tango Argentino“ auf der Mühlenweide.

„Ruhrorter Tangosommer“ auf der Mühlweide.
„Ruhrorter Tangosommer“ auf der Mühlweide. © Jörg Schimmel

„Es war eine fantastische Stimmung“, sagt Stella Tarala, „besonders, als es auf den Sonnenuntergang zu ging und die Tanzfläche in ein fantastisches Licht getaucht wurde, so gegen 22 Uhr, 22.30 Uhr.“

Zahlreiche Gäste – nicht nur aus Duisburg – füllten die 67 Quadratmeter große Tanzfläche bis in die späte Nacht: „Genaue Gästezahlen zu nennen, ist schwierig“, sagt Stella Tarala, „aber die Tanzfläche war so voll, dass auf Asphalt getanzt wurde. Die Stimmung war einzigartig.“

Dirk Grotstollen Stammgast auf der Tanzfläche

Anstecken davon ließ sich auch der Vorsitzende des Bürgervereins Dirk Grotstollen, der selbst Stammgast auf der Tanzfläche war.

Mitverantwortlich für die gute Stimmung: Der Homberger Tanzlehrer Martin Sieverding. Der hatte um 18 Uhr am Samstagabend erst einen kleinen Einführungskurs in Sachen Milonga, Vals und Tango Argentino gegeben. „Anschließend war der Martin Sieverding dann für die Musik zuständig“, sagt Tarala, „und der hat so toll und abwechslungsreich aufgelegt, dass die Leute total begeistert waren – argentinisches Flair am Rhein.“

Nächster „Tangosommer“ erst 2019

Trotz der grandiosen Resonanz und großer Nachfrage werde der Bürgerverein den nächsten „Ruhrorter Tangosommer“ erst im kommenden Jahr veranstalten: „Bei der Gelegenheit ganz herzlichen Dank an die Politik, die den Tanzboden aus dem Etat der Aktion „Ideen für Duisburg“ finanziert hat“, sagt die Ruhrorterin, „der Tanzboden liegt jetzt auseinandergebaut beim Heimatverein.“

Anfragen von Tangobegeisterten, ob man den Boden leihen könne, gebe es schon: „Darüber werden wir uns im Vorstand in aller Ruhe unterhalten.“