Duisburg-Alt-Hamborn/Meiderich. . Die fünf Figuren waren ursprünglich Teil der Großskulptur Sonnenhand, die im Meidericher Stadtpark stand. Einige Jahre waren sie verschwunden.

Hamborn hat neue Kunstwerke. Die fünf Holzfiguren von Röger Löcherbach sind in der Orangerie des Botanischen Gartens Hamborn aufgestellt worden. Es handelt sich um Skulpturen, die Roger Löcherbach ursprünglich für ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Meidericher Künstler Chinmayo im Jahr 2009 geschaffen hat.

Die Figuren tanzten auf der Sonnenhand. Dieses Kunstwerk bestand aus einer abgestorbenen Esche, die im Stadtpark Meiderich gewachsen war. Als der Baum entfernt werden sollte, schritt Chinmayo ein. Er wohnt direkt an der Grünanlage und hat schon so manchen alten Stamm gerettet und daraus Kunstwerke gemacht. So kam ihm gleich die Idee, dass man aus der Krone eine Hand formen könnte, die zur Sonne greift. Für die Umsetzung holte er Roger Löcherbach ins Boot. Der heute in Essen lebende Künstler schafft Kunst mit der Kettensäge. Eigentlich sollte Roger Löcherbach nur die Krone des Baumes in Form bringen. Im Eifer des Gefechts schuf er Figuren, die auf den Fingerspitzen „tanzten“.

Kunstwerke stehen nun im alten Subtropenhaus

Die Künstler Roger Löcherbach (links vorne) und Chinmayo (rechts vorne) mit Städtischen Mitarbeitern und sonstigen Gästen bei der offiziellen Übergabe der Objekte.
Die Künstler Roger Löcherbach (links vorne) und Chinmayo (rechts vorne) mit Städtischen Mitarbeitern und sonstigen Gästen bei der offiziellen Übergabe der Objekte. © Gregor Herberhold

Als der Baum nach einigen Jahren so morsch war, dass er umzustürzen drohte, holten ihn die Wirtschaftsbetriebe ab, bunkerten jedoch die Figuren. Sie gerieten in Vergessenheit. Bis unsere Redaktion 2016 nachfragte, wo sie geblieben sind. Als klar war, dass sie trocken eingelagert waren, kam schnell der Kontakt zu den Künstlern zustande. Die freuten sich, dass wenigstens ein Teil ihres Werks noch existierte – und waren dankbar für den Hinweis unserer Redaktion, dass sie sich gut in der Hamborner Orangerie machen würden. Die Künstler begutachteten den Raum (ehemaliges Subtropenhaus) und befanden ihn für ideal. Die Hamborner Politik spielte mit, machte 400 Euro für die „Sockel“ locker. Jetzt endlich stehen die Werke an Ort und Stelle. Chinmayo ist begeistert: „Das ist super.“ Und Roger Löcherbach ergänzt: „Das ist das Beste, was den Figuren passieren konnte. Sie haben einen guten Platz gefunden.“

Bezirksbürgermeister lobt: Ein Highlight für Hamborn

Eine der fünf Skulpturen.
Eine der fünf Skulpturen. © Lars Fröhlich

Hamborns Bezirksbürgermeister Uwe Heider bezeichnet die Skulpturen als „Highlight im Stadtbezirk“, ist stolz, dass „Kunst aus dem Naturprodukt Baum“ im Botanischen Garten aufgestellt ist.

Rainer Gänzler, einstiger Bezirksvertreter in Meiderich (Die Grünen), der sich während seiner aktiven Politikerzeit stets für die Kunst einsetzte, hat an der offiziellen Übergabe der Figuren am Mittwoch teilgenommen. „Ich habe mich sehr gefreut, dass die Skulpturen wieder aufgetaucht sind. Und die Freude war noch größer, als die Idee aufkam, sie im Botanischen Garten Hamborn aufzustellen.“

In Alt-Hamborn soll eine kleine Kunstmeile entstehen

Hamborns Bezirksmanager Bernd Baumgarten ist glücklich, dass weitere Kunst nach Hamborn gekommen ist. Sein „Fernziel“ ist es, im Stadtbezirk mehr Werke aufzustellen.

Insbesondere der Grünbereich zwischen Rathaus und Schreckerstraße soll zur kleinen Skulpturenmeile werden. Bezirksbürgermeister Uwe Heider gab dafür bei Löcherbach gleich ein Werk in Auftrag: Den Hamborner Löwen (Stadtwappen).