Duisburg - Vierlinden. . Auf dem ehemaligen Eisenbahn-Gelände „Am Weißen Stein“ wollen Herner Investoren Reihen- und Doppelhäuser errichten. Baustart nicht vor 2020.

Bislang dient die Brache „Am Weißen Stein“ im Grenzgebiet zu Overbruch/Alt-Walsum häufig als illegaler Müllabladeplatz. Auch ausrangierte Fahrzeuge werden dort gerne abgestellt. Kein akzeptabler Zustand, finden Stadtmitarbeiter und Politiker. Beide haben sich deshalb schnell mit dem Gedanken anfreunden können, auf dem 16 000 Quadratmeter großen Gelände Wohnbebauung zuzulassen.

Das Grundstück grenzt im Westen an die Güterbahntrasse, im Norden und Nordosten an die Straße „Am Weißen Stein“ und im Süden an eine unbenannte Stichstraße. Offiziell gilt das Areal noch als Bahnfläche, wird aber bereits seit 35 Jahren nicht mehr als als solche genutzt.

Reihen- und Doppelhäuser mit Gärten

Blick auf die Grünfläche/Brache Am Weißen Stein.
Blick auf die Grünfläche/Brache Am Weißen Stein. © Udo Gottschalk

Die Projektentwicklungsgesellschaft dreigrund development aus Herne will dort als Investor auftreten und möchte überwiegend Reihen- und Doppelhäuser errichten, aber auch ein Mehrfamiliengebäude. Insgesamt gut 40 Einheiten.

Der Ex-Grüne Franz Tews regte in der Bezirksvertretung an, dass dort auch sozialer Wohnungsbau erfolgen soll: „Wir haben hohen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum.“ Alternativ könnte er sich auch vorstellen, dass die Fläche überhaupt nicht bebaut, sondern renaturiert wird. In Zeiten des Klimawandels sei Grün wichtig.

Tipp an die Planer: Erst mit Logport sprechen

Wir häufig als wilde Kippe missbraucht: Die Brache Am Weißen Stein.
Wir häufig als wilde Kippe missbraucht: Die Brache Am Weißen Stein. © Udo Gottschalk

CDU-Ratsherr Elmar Klein gab den Tipp an die Planer: Sie sollten sich unbedingt bei Logport erkundigen, ob die neben der Fläche verlaufende Güterbahntrasse künftig verstärkt genutzt werden soll, wenn das neue Logistikareal auf dem Gelände der einstigen Papierfabrik in Betrieb geht. Dann könnte die Lärmbelastung stark steigen.

In der Sitzung kam auch ein Anlieger zu Wort, dem die neue Siedlung auf den Pelz rücken würde. Er wollte zwei Dinge wissen: 1. ob er seinen Betrieb noch um eine Halle erweitern dürfte, wenn in der Nachbarschaft gewohnt werde. 2. wie die Verkehrsführung ins Wohngebiet geplant sei. Schon jetzt sei es dort sehr eng. Klare Antworten bekam er nicht.

Keine besondere Bodenbelastung entdeckt

© DENISE OHMS

Bei Bodenuntersuchungen ist laut Stadt Duisburg festgestellt worden, dass es „keine signifikanten Untergrundverunreinigungen durch die Vornutzung“ (Schrottplatz, Tankanlagen, Trafos etc.) gebe. Allerdings seien „vereinzelt erhöhte Schwermetall-, Arsen- und PAK-Gehalte“ festgestellt worden. „Es wird jedoch keine Beeinträchtigung für die geplante Wohnnutzung erwartet“, sagt die Stadt.

An eventuelle Lärmbelästigungen durch Güterzüge ist bereits gedacht worden: „Es ist vorgesehen, die Böschung durch Umlagerung von Auffüllmaterial um circa zwei Meter zu erhöhen. So können die Lärmimmissionen gemindert werden.“ Insgesamt soll der Wall am Ende eine Höhe von sechs Metern haben.

Hauptzufahrt ist über die Straße „Am Weißen Stein“ geplant

Das Unternehmen ISR, Innovativ in Stadt und Raum, aus Haan hat für dreigrund development zwei Bebauungskonzepte entwickelt. Beide sehen mehrere Stichstraßen vor, die zwischen den geplanten Häuserreihen als Sackgassen angelegt sind. In beiden Fällen erfolgt die Hauptzufahrt über die Straße „Am Weißen Stein“.