Walsum. . Konzern Steag, Wirtschaftsbetriebe und die Initiative „Erinnern gegen Rechts“ arbeiten am Erhalt des Zwangsarbeiter-Mahnmals am Bugulez-Weg.
Im Jahr 2002 wurde in Alt-Walsum ein Denkmal aufgestellt, das an das schwere Schicksal der Menschen aus Osteuropa erinnert, die während der Nazi-Diktatur in Walsum Zwangsarbeit verrichten mussten. Um das Mahn- und Denkmal für die Zukunft zu sichern, packte in Walsum nun ein breites Bündnis mit an.
Heinz Berning und Franz Tews von der Walsumer Initiative „Erinnern gegen Rechts“ sind es eigentlich gewohnt, die rund zwei Meter hohe Stein-Stele am Ivan-Bugulez-Weg regelmäßig in Eigenregie in Stand zu setzen. Oft auch mit der Hilfe engagierter Nachbarn aus dem Umfeld in Alt-Walsum. Auch die Schülerinnen und Schüler der Realschule Fahrn und ihr Lehrer Helmut Feldhaus engagierten sich jahrelang bei der Pflege.
Unkraut und Witterungsschäden
Jetzt, als wieder Unkraut und Witterungsschäden eine Instandsetzung erforderlich machten, bekamen die Bewahrer der Walsumer Erinnerungskultur Unterstützung vom Energiekonzern Steag und den Duisburger Wirtschaftsbetrieben.
„Natürlich ist das ein ganz starkes Signal in Sachen Erinnerungskultur hier in Walsum“, sagt Bezirksbürgermeister Georg Salomon beim Pressetermin am Ivan-Bugulez-Weg, „zumal wir ja im Stadtteil weitere Mahnmale haben, die Erinnerung für kommende Generationen wach hallten sollen. Ich erinnere da an das Mahnmal in der Nähe des Bezirksrathauses.“
Steag bekennt sich zum Engagement
Carsten Rogasik von der Steag bekennt sich gern zum Engagement seines Unternehmens, das er auch nachhaltig betrachtet sehen möchte: „Der Grund und Boden, auf dem das Mahnmal steht, gehört ja der Steag“, sagt Rogasik. Einer von vielen Gründen für die Steag, sagt Rogasik, sich für den Erhalt einzusetzen.
Heinz Bernin von der Walsumer Initiative „Erinnern gegen Rechts“ denkt mit Grausen an das hartnäckige und schnell nachwachsende Unkraut, das regelmäßig entfernt werden musste: „Jetzt hat die Steag eine Matte untergelegt, duch die das Unkraut nicht mehr sprießen kann“, sagt Berning. „Ein Vlies“, korrigiert ihn Rogasik, „ein Wurzelsperre-Vlies wurde da in die Erde eingebettet. So kann das Unkraut von unten nicht mehr durchwachsen.“
Tews erfreut über Mahnmal als Pilgerstation
Die Erinnerung an die Menschen, die in Walsum zur Zeit der Nazi-Diktatur unter widrigsten Bedingungen als Arbeitssklaven gehalten wurden, will auch Franz Tews wach halten: „Ich möchte neben der Steag und den Wirtschaftsbetrieben und vielen anderen auch noch dem Dezernenten Thomas Krützberg danken“, sagt Tews, „der uns hier in unserem Bemühen unterstützt.“
Nachdem im Gespräch einige Male die Rede davon war, das Mahnmal stehe in Alt-Walsum „abgeschieden“, nennt Tews noch ein positives Gegenbeispiel: „Für Pilger auf dem Weg nach Kevelaer ist das Mahnmal stets eine wichtige Wegstation.“