Obermarxloh. . Auseinandersetzung mit dem Tod, 365 Tage im Jahr. Andrea Braun-Falco erzählt von der Arbeit in der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn.
Andrea Braun-Falco, die Geschäftsführerin der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn, sagt: „Sterben gehört wie die Geburt zum Leben, nur man schaut zu selten darauf.“
Gerade in der Osterzeit schauen viele Menschen auf den Tod. Die Christen betrauern und feiern den Tod und die Auferstehung Jesu. Die griechischen Buchstaben auf der Osterkerze, Alpha und Omega symbolisieren den Anfang – sprich die Geburt oder die Wiedergeburt – und das Ende, den Tod.
Meist ignoranter Umgang mit dem Sterben
Mit diesem Thema, dem Sterben, beschäftigen sich Andrea Braun-Falco und ihre Kollegen nicht nur zu Ostern, sondern das ganze Jahr über. In den 1980er Jahren wollten die Hamborner Sterbebegleiter einen Gegenentwurf entwickeln zum meist ignoranten Umgang der Gesellschaft mit dem Tod.
Mit 100 ehrenamtlichen und drei hauptamtlichen Mitarbeitern begleitet die Hospizbewegung heute Sterbende und deren Angehörige. Der Verein informiert über Hospizarbeit und berät Bürger in Sachen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Die Bewegung ist in ganz Duisburg tätig und sucht stets ehrenamtliche Helfer.
Helfer, die Interesse am Menschen und Zeit mitbringen. Und im Herbst Vorbereitungskurse besuchen könnten.
Freude der Geburt, Schmerz des Abschieds
„Die Geburt macht Freude, während der Tod Abschied mit sich bringt und Abschied geht einher mit seelischen Schmerzen“, sagt Andrea Braun-Falco und spricht einen der Gründe an, warum Tod in unserer Gesellschaft oft keinen Platz findet. Die Hospizbewegung will das mildern, Sterben und Tod in den Blick nehmen und dafür sorgen, dass der Tod eben nicht am Rande unserer Gesellschaft steht.
Sie begleiten Sterbende, hierbei geben die Betroffenen den Weg und das Tempo vor. „Die Begleitung gibt ihnen einerseits Ruhe und Sicherheit für diesen letzten Weg und zum anderen können bei Bedarf palliative Pflege oder palliative Medizin hinzugezogen werden“, sagt Braun-Falco.
Einstellung zum Tod kann sich ändern
Diese Begleitung kann sich auf die eigene Spiritualität und Einstellung zum Tod auswirken. Zumindest zeigt dies die Erfahrung von Andrea Braun-Falco. „Im Moment des Todes ist der Raum erfüllt von Stille, Ruhe und Frieden und das gibt Hoffnung“, sagt Andrea Braun-Falco auf die Frage, wie sich ihre Wahrnehmung des Todes mit der Zeit verändert hat. Sie stellt klar, dass auch die Zeit vor dem Tod nicht für jeden Angehörigen mit schmerzhaften Gefühlen verbunden sein muss. Sondern auch Gefühle wie Freude, Frieden und Erleichterung aufkommen können.
Am Ende des Gesprächs wird klar, das was sich die Hospizbewegung vorgenommen hat. Das steht schon in der 2000 Jahre alten Bibel: „Nur da wo etwas endet, kann etwas Neues starten. So ist der Kreislauf des Lebens.“