Hamborn. Während die Verteidiger der angeklagten Frauen von einer Hobby-Zucht sprachen, die den Mandantinnen über den Kopf gewachsen sei – nannte die sachverständige Tierärztin ein immer häufiger auftretendes Phänomen beim Namen: „Animal-Hoarding“.

Während die Verteidiger der angeklagten Frauen von einer Hobby-Zucht sprachen, die den Mandantinnen über den Kopf gewachsen sei – nannte die sachverständige Tierärztin ein immer häufiger auftretendes Phänomen beim Namen: „Animal-Hoarding“.

Viele Tiere auf engstem Raum

Das krankhafte Sammeln und Halten von Tieren. Die Zustände, die man im April letzten Jahres in Hamborn vorgefunden habe, seien mit anderen Fällen von „Animal-Hoarding“ vergleichbar. Viele Tiere auf engstem Raum ohne ein Mindestmaß an hygienischer Versorgung. Auch hätte bei der Hausdurchsuchung den meisten Hunden weder Wasser noch Futter unmittelbar zur Verfügung gestanden. „Drei große und einen kleinen Hund haben wir in einem Käfig vorgefunden, der gerade mal 120 mal 70 mal 70 Zentimeter groß war“, erinnert sich Monika Wagner. „Sie konnten sich kaum bewegen, geschweige denn sich bequem hinlegen.“ Auch eine Chihuahua-Hündin und ihre Welpen waren in einer Plastikbox ohne Zugang zu Wasser eingesperrt. Dass diese Zustände ausgerechnet am Tag der Durchsuchung ein Ausnahmefall gewesen sein soll, wie der Verteidiger der Tochter betonte, kann sich die Amtstierärztin nicht vorstellen. „Dafür war der Zustand der Hunde zu schlecht und der der Wohnung zu gut“, so Wagner. „Hätten die Hunde sich in der Regel frei bewegen können, so hätte man das in der Wohnung gesehen.“ Auch hätten viele Hunde keine Außenreize gekannt. Das würde nicht dafür sprechen, dass sie regelmäßig zu Spaziergängen draußen waren.