100 Jahre musste Johanna Schinnen alt werden, um zu erkennen: Gelegentlich ein Schnäpschen – und die Lebensgeister werden munter. Das Tröpfchen, das sie sich ab und an genehmigt, erhielt sie zu dem runden Geburtstag. Das war heute vor genau vor einem Jahr.
Ob sie heute, an ihrem 101. Geburtstag wieder einen guten Tropfen auspackt? Die Chancen stehen gut. Schließlich werden im St. Elisabeth-Altenheim Meiderich rund 20 Gratulanten erwartet: Neffen, Nichten und Großneffen.
In der Einrichtung lebt die rüstige Seniorin seit sieben Jahren. Bis dahin wohnte sie bei ihren Familienangehörigen in Meiderich. Ein Unfall, bei dem eine Hüfte verletzt wurde, machte allerdings einen Umzug ins Altenheim nötig, weil dort die Betreuung besser gewährleistet ist.
Johanna Schinnen heiratete 1937, ihr Mann Hans wurde jedoch drei Jahre später zum Kriegsdienst einberufen und starb 1946 in russischer Gefangenschaft. Die Meidericherin blieb allein und zog zurück ins Elternhaus. Bis zur Rente arbeitete sie als Magazinverwalterin bei den Eisenwerken Mülheim/Meiderich.