Röttgersbach. Rund 1000 Pflanzen bereichern bald das Wald- und Parkstück hinter dem Hamborner Reitverein. Dabei handelt es sich um eine Spende.

Seit 7.30 Uhr morgens sind die Männer in den orangefarbenen Schutzanzügen auf den Beinen und bereiten alles vor. Mehr als 1000 Löcher müssen die Forstwirte mit Hilfe der „Pflanzfüchse“ in den Waldboden bohren. Jetzt am späten Vormittag zeugen bereits zahlreiche kleine Erdhügel auf dem Wald- und Parkgelände hinter dem Hamborner Reitverein von der anstrengenden Arbeit, die sie verrichtet haben.

Innerhalb von nur einem Arbeitstag wird die kleine Gruppe die rund 1000 neue Bäumchen und Büsche in die frisch angelegten Löcher setzen. Stieleichen, Buchen, Vogelkirschen, Schwarznüsse, Weißdorn, Schlehdorn und Hundsrosen – um nur einige der vielen Pflanzenarten zu nennen – werden bald das gerodete Grünstück wieder bereichern.

PR-Aktion für gutes Klima

Gesponsert wurden sie von einem Bauunternehmen: der Deutschen Reihenhaus AG, die bereits zwei Wohnparks in Duisburg gebaut hat. Um junge Familien als neue Reihenhäusle-Besitzer zu gewinnen, soll sich der Norden Duisburgs schön grün präsentieren, so das erklärte Ziel der Kölner Aktiengesellschaft. Natürlich ist das nicht ganz uneigennützig – aber es ist ein Geschenk, von dem auch die klamme Stadt profitiert. Da sind sich die Bezirksbürgermeister Uwe Heider aus Hamborn und Georg Salomon aus Walsum einig. Und natürlich greifen sie beim Fototermin für einige Minuten gemeinsam mit der Sprecherin des Bauunternehmens selbst zum Spaten. Ist ja für den guten Zweck: die Aufforstung eines viel zu lange schon gerodeten Grünstreifens.

Mit einem so genannten „Pflanz
Mit einem so genannten „Pflanz © Lars Heidrich

Denn die Bäume, die einst hier standen, hatten ihre Wipfel gar zu weit in den Himmel gereckt: so weit, dass sie die Hochspannungsleitungen berührten. Das wurde ihnen zum Verhängnis: Sie mussten zurückgeschnitten werden. „Auf Dauer konnten die Bäume das nicht ertragen“, sagt Stadtförster Stefan Jeschke. „Sie wurden mit der Zeit morsch und waren nicht mehr standsicher.“ Als schließlich neue Hochspannungsmasten aufgebaut wurden, beschleunigten Kettensägen das Baumsterben.

Jetzt aber soll neues, grünes Leben hier gedeihen. Stadtförster Stefan Jeschke jedenfalls ist mit Eifer bei der Pflanzung dabei. Der 52-Jährige, das ist zu spüren, muss nicht erst für das Zeitungsfoto ein Lächeln aufsetzen. Er erzählt über jeden „kleinen Beitrag gegen den Klimawandel“. Ein Thema, das ihm am Herzen liegt. „Wenn jetzt hier wieder vernünftiger Wald wächst, kann er demnächst zehn Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr speichern.“ – Ein kleiner Schritt zum besseren Klima, ein größerer für die Naherholung.

>> Info: Mehr als 100 Reihenhäuser gebaut

Die Deutsche Reihenhaus AG hat sich als Bauunternehmen auf standardisierte Reihenhaustypen und Geschosswohnungsbau spezialisiert. In Duisburg hat das Unternehmen zwei Wohnparks mit insgesamt 100 Reihenhäusern gebaut. In Nachbarschaft zum Allwetterbad Walsum sollen 35 weitere Häuser entstehen.