Duisburg-Obermarxloh. . Junges Duisburg lehnt den Vorstoß der Stadt im Zebrapark ab, denn die Sozialforscherin Eckert war Mitglied der NSDAP. JuDu hat eine Alternative.
Die Wählergemeinschaft Junges Duisburg kritisiert, dass die Stadtverwaltung für eine Privatstraße im Obermarxloher Gewerbegebiet Zebrapark an dem Namensvorschlag „Dr.-Lina-Eckert-Straße“ festhält. Die Angelegenheit war im Oktober in der Bezirksvertretung Hamborn vertagt worden und soll am Donnerstag, 23. November, um 16 Uhr erneut im Bezirksrathaus beschlossen werden.
Uwe Becker, Sprecher von Junges Duisburg, findet dies befremdlich. Er rät dringend davon ab, die Straße nach Dr. Lina Eckert zu benennen; die Wählergemeinschaft hat jedoch keinen Sitz in der Bezirksvertretung. Die Sozialforscherin habe in Hamborn während der Nazi-Zeit gleich mehreren nationalsozialistischen Organisationen angehört, ab 1940, als Hitler bereits Polen überfallen hatte, auch der NSDAP, begründet er seine Position
Man hätte im Vorfeld mit dem Investor sprechen sollen
„Es fängt schon damit an, dass im Vorfeld niemand auf den Investor des Zebraparks zugegangen ist, um mit ihm über die beabsichtigte Straßenbenennung zu sprechen. Dabei handelt sich um eine Privatstraße, die der Investor aus eigenen Mitteln bezahlt“, sagt Uwe Becker. Auch wenn die Straßenbenennung zwar das Recht der Stadt sei, hätte es zum guten Ton gehört, mit dem Investor vorher wenigstens einmal zu reden.
Allerdings teilt Junges Duisburg nicht den Wunsch dieses Investors, die Straße „Im Zebrapark“ zu nennen. Stattdessen greift Becker seinen Vorschlag „Josef-Rodzinski-Straße“ erneut auf. In der vorigen Sitzung war seine Eingabe, eine Straße oder den Park in der Nähe der Walter-Schädlich-Halle nach dem ehemaligen Fußball-Nationalspieler zu benennen, mit knapper Mehrheit abgelehnt worden. Josef Rodzinski (1907-1984) habe beim Nachbarn des Zebraparks, bei den Sportfreunden von Hamborn 07, gespielt.
Zu Lebzeiten des Fußballers hätten die Sportfreunde ihr Domizil neben der heutigen Walter-Schädlich-Halle gehabt. Deshalb auch sein Vorschlag. Mit Lina Eckert sollten sich besser, findet er, deren frühere Heimatstädte Hagen und Düsseldorf herumschlagen.