Neumühl. . „Nacht der Offenen Ateliers“: Einblick in die Ateliersgemeinschaft am Landschaftspark. An der Morianstraße leben Kreative unter einem Dach.
Am Wochenende öffneten in ganz Duisburg Künstler ihre Ateliers für Interessierte. Kunstfreunden wurde nicht nur ein Einblick in den Bereich gewährt, in dem viele Werke entstehen, sondern viele Künstler hatten auch besondere Aktionen vorbereitet und standen für Fragen und nette Gespräche zur Verfügung.
Im Mittelpunkt stand natürlich die eigentliche Kunst. In Neumühl hatte die Ateliergemeinschaft am Landschaftspark ihre Türen geöffnet. In dem Gebäude an der Karl-Morian-Straße haben neben Dorothee Impelmann, Ghazaleh Hinzen und Christiane Konau ihre Ateliers.
Kunst im Zeichen der Stahlwerke und der Industrie
Seit 2015 befindet sich das Atelier von Dorothee Impelmann an der Karl-Morian-Straße. Die gebürtige Hambornerin beschäftigt sich mit der Industrie von Duisburg. Vor allem die großen Stahlwerke haben es ihr angetan. In ihren Werken finden sich Stahlkocher am glühenden Hochofen oder die großen Industrieanlagen mit ihren unzähligen Rohrleitungen.
Auch die Industriehäfen spielen eine große Rolle im Werk von Impelmann. „Ich habe keinen realistischen Anspruch, sondern möchte das Empfinden und die Stimmung herüberbringen“, sagt die Künstlerin. Der Fachmann würde also die ein oder andere Ungenauigkeit in ihren Bildern entdecken, das Industriegefühl wird aber geradezu exzellent transportiert.
Boden und Holztisch sind fast schon Kunstwerke
Genauso wie Impelmann arbeitet auch Ghazaleh Hinzen am liebsten so, dass ein Bild auf dem Boden oder dem Tisch vor ihr liegt. Während Impelmann ihre Farbe gießt und daraus ein Bild entwickelt, nutzt Hinzen unter anderem eine Spritztechnik.
Das führt dazu, dass ihr Boden und der Holztisch, den sie seit acht Jahren nutzt, inzwischen selbst zu Kunstwerken geworden sind. „Immer wieder werde ich gefragt, ob der auch zu verkaufen ist“, sagt Hinzen. Sie hat sich auf moderne und abstrakte Darstellungen spezialisiert, die geprägt sind von vielen Rundungen und filigranen Linien, oft aufgebracht in mehreren Schichten.
Christine Konaus Übergang zum Abstrakten
Die dritte Künstlerin im Bunde ist Christiane Konau. Sie gehört seit einem Jahr zur Ateliergemeinschaft und ist, nachdem sie anfangs gegenständlich gemalt hat, inzwischen zum Abstrakten übergegangen, welches oft von kräftigen bunten Farben geprägt ist. Ihre Werke entstehen vor allem aus Acryl.
Im Rahmenprogramm hatte Dorothee Impelmann außerdem die Elterninitiative Kinderkrebsklinik eingeladen, die kleine Kunstwerke zugunsten ihrer Arbeit anbot.
Während Samstag der Besucherstrom auch ein wenig vom Wetter gesteuert wurde – vor allem die ersten zwei Stunden war es gut besucht –, kamen Sonntag noch einmal deutlich mehr Gäste.