Marxloh. Der neue Integrations-Landesminister Joachim Stamp (FDP) folgt der Einladung der Alevitischen Gemeinde an die Wiesenstraße in Marxloh.
Der Stadtteil ist bunt. Dort leben viele Kulturen und Religionen miteinander. Den Tag der Deutschen Einheit feierte die Alevitische Gemeinde mit einem Fastenbrechen. Gäste im Alevi Bektasi Kultur-Verein waren Integrationsminister Joachim Stamp, Rainer Enzweiler (CDU) und Bürgermeister Ercan Kocalar (Die Linke).
Ein Zeichen für das friedliche Zusammenleben zwischen Religionen – und ein Ereignis, das eine ganze Gemeinde mit großen Stolz erfüllte.
Drittgrößte Gemeinde in Europa
Die alevitische Gemeinde in Marxloh ist mit rund 800 Mitgliedern nach denen in London und Berlin die drittgrößte ihrer Art in Europa. Nicht alle 800 sind zum Fest gekommen, aber der Saal ist trotzdem bis auf den letzten Platz gefüllt. Ohnehin seien die Räumlichkeiten der Gemeinde mittlerweile deutlich zu klein geworden. ,,Es wird ein neues Gemeindezentrum entstehen”, erklärt Deniz Güner, Vorsitzender des Kulturvereins.
Dort soll neben der Religion auch Integration im Mittelpunkt stehen. ,,Es wird einen Gebäudeteil geben, der für gemeinnützige Arbeit und Planungen, was den Stadtteil Marxloh angeht, genutzt werden soll. Außerdem legen wir großen Wert darauf, dass das Gebäude ganz im Stile des Ruhrgebiets gebaut wird und so architektonisch in unsere deutsche Heimat passt”, versicherte er. Man wolle weiterhin im Einklang mit der deutschen Mehrheitsgesellschaft friedlich zusammenleben und mit dem neuen Gebäude ein Zeichen setzen.
Ganz großer Tag für Marxlohs Aleviten
Über den Besuch des Integrationsministers zeigte er sich Stolz. Ebenso die Mitglieder. Meltem Sahin, Jugendvorsitzende des Vereins, bezeichnete den Tag als einen ganz großen für die Gemeinde. ,,Wir sind sehr glücklich, dass der Integrationsminister und die übrigen Gäste heute hier sind”, sagt sie. ,,Das öffentliche Interesse ehrt uns ungemein”, sagt sie weiter. Sie betont, wie wichtig es sei, dass die Gläubigen ihre Religion in Marxloh ausleben können. ,,Wir erreichen deutlich mehr als unsere 80 Mitglieder. Hier ist immer jeder willkommen”, sagt sie.
Joachim Stamp zeigte sich beeindruckt von der Gemeinde und lobte das Miteinander, das in der Gemeinde vermittelt und gelebt werde. Außerdem hält er die Arbeit der Gemeinde ,,für einen wichtigen demokratischen Beitrag”. Bei seinem Besuch informierte er sich über die Aktivitäten des Vereins und erfuhr vieles über die vielen Veranstaltungen, die dort regelmäßig stattfinden.
Die Lehre steht im Mittelpunkt
Im Mittelpunkt, erklärt Meltem Sahin, stünde allerdings immer die Alevitische Lehre: ,,Wir versuchen alles über die Historie unseres Glaubens herauszufinden und unsere Werte zu vermitteln”, sagt sie. Vor allem jüngeren Gästen wolle man Werte wie Nächstenliebe, Bescheidenheit und Geduld beibringen.