Duisburg-Meiderich. . Im Landschaftspark Duisburg-Nord haben am Dienstag rund 130 Schüler am Tag der Artenvielfalt teilgenommen. Dabei entdeckten sie Natternköpfe.

Rund 500 verschiedene Pflanzen wachsen im Landschaftspark Nord. Ein paar davon erforschten rund 130 Schüler am Dienstag beim „Tag der Artenvielfalt“. Zu dem hatte die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet erneut aufgerufen. Die Aktion gibt es seit 2004.

Die Larve unterm Vergrößerungsglas

Nebenbei lernten die Jugendlichen im Alter von zwölf, 13 Jahren noch einige Wasserlebewesen kennen. Denn die Jungen und Mädchen fischten mit Netzen kleine Tierchen aus der Alten Emscher und bestimmten sie. „Ich habe eine Libellenlarve gefangen“, freute sich Yigit. In einem Becher mit Vergrößerungsglas schaute er sich die Larve sehr genau an, ließ sich auch fachkundig über deren Lebensgewohnheiten aufklären. Und staunte, als er erfuhr, dass die Larven geschickte Jäger sind und kleinere Wasserinsekten verschlingen.

Die Erkundung der Wassertiere, sagte Yigit, sei der beste Teil des Unterrichts im Freien gewesen. Zuvor hatte er schon die Pflanzenwelt erkundet. Das fanden auch Sven und Ole. Mit Schulfreunden hatten sie unter anderem gezählt, wie viele verschiedene Arten sie auf zwei Quadratmetern finden.

Große Artenvielfalt gibt es nicht nur im Regenwald

Manche Gruppen fanden zehn bis 15. Theoretisch gedeihen dort bis zu 30 Arten, berichtet Katrin Schneider, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Biologischen Station. Sie schaut allerdings genauer hin, erkennt auch kleinste Gewächse wie Flechten und Moose. Die übersehen Kinder schon mal.

„Eine hohe Artenvielfalt“, sagt die Expertin, „gibt es nicht nur im tropischen Regenwald“. Man finde sie auch „direkt vor der Haustür, mitten im Ruhrgebiet“. Insbesondere Brachen stillgelegter Industrieanlagen seien ideal für Pflanzen. Die Böden sind nährstoffarm – ideal für viele Wildblumen, Kräuter und Pionierpflanzen. So findet man dort etwa den blaublühenden Natternkopf, aber auch das gelbblühende Johanniskraut.

35 Libellenarten leben im Landschaftspark

Wie viele Tiere es im Landschaftspark gibt? Da muss die Fachfrau passen. Die könne man gar nicht alle zählen. Zu den besonders schönen zählen die 35 Libellenarten. Zwei neue wurden in diesem Jahr entdeckt. Das sind die Blauflügelprachtlibelle und die Keilflecklibelle.

Ein Dauergast zwischen den alten Hochöfen und Erzbunkern ist auch die Kreuzkröte, aber die bekam am Dienstag kein Kind zu sehen. Dafür müsste man sich schon gezielt auf die Lauer legen und auch deren bevorzugte Aufenthaltsbereiche kennen.

Schüler erleben einen ungewöhnlichen Tag

Die Schüler jedenfalls haben einen ungewöhnlichen Tag in der Natur vor der Haustür erlebt. Und gingen mit der Erkenntnis nach Hause: „Wir wussten gar nicht, was es hier alles zu sehen gibt.“