Duisburg-Alt-Hamborn. . Bürger fordern seit der Inbetriebnahme des ersten Blitzers einen zweiten. Antrag wurde erst nach einem Jahr in der Bezirksvertretung diskutiert.
Die stationäre Messanlage für Tempo- und Rotlichtsünder an der Duisburger Straße wirkt augenscheinlich sehr disziplinierend auf die dortigen Autofahrer. Wie jetzt bekannt wurde, hat die Anlage 2016 zwar 2629 Raser und 2285 Autofahrer registriert, die bei Rotlicht über die Ampel fuhren. Aber die Überschreitungsquote bei den Temposündern lag nur bei 0,2 Prozent aller Messungen.
Mit der nebenher noch eingesetzten mobilen Messanlage wurde eine Überschreitungsquote von 1,9 Prozent registriert. Auch das ist eine relativ niedrige Quote. Zwar war die Bezirksvertretung Hamborn mit dieser Information zufrieden, nicht aber mit dem Anlass dafür.
Beschaffungsmodalitäten müssen noch abgestimmt werden
Vor fast einem Jahr, im Juli 2016, hatte Uwe Becker für das Wählerbündnis Junges Duisburg in einer Eingabe an die Stadt angeregt, doch auch in Gegenrichtung auf der Duisburger Straße eine solche Messanlage aufzustellen. Erst jetzt wurde den Bezirksvertretern diese Eingabe zur Beratung vorgelegt.
Und im Entwurf für ein Antwortschreiben an Becker führt die Verwaltung nicht nur diese Messergebnisse auf, sondern teilt auch mit, dass OB Sören Link noch vor Eingang von Beckers Anregung die Beschaffung dieser zweiten Messanlage in Auftrag gegeben hat. Allerdings könne immer noch nicht gesagt werden, heißt es, wann sie denn aufgestellt wird. „Zunächst müssen die Beschaffungsmodalitäten abgestimmt werden. Zudem sind mit dem Aufbau und der Einrichtung diverse Tiefbauarbeiten verbunden.“
Politik antwortet selbst, und nicht die Stadt
„Knapp ein Jahr für ein solches Antwortschreiben, das ist nicht nachvollziehbar“, zeigte sich Herbert Fürmann (Linke) verständnislos. Zumal die zweite Anlage längst beschlossene Sache sei. Das hätte man dem Bürger schneller mitteilen können. Fürmann beantragte, eine Entschuldigung für die Verzögerung in den Brief aufzunehmen. Dem wurde zugestimmt.
Volker Thierfeld (SPD) ärgerte etwas anderes: Der Bezirksvertretung sollte das Antwortschreiben lediglich zur Kenntnis gegeben werden, obwohl die Eingabe an den Bezirksbürgermeister gerichtet war. „Wir sollten ursprünglich übergangen werden!“, stellte er fest. Auf Eingaben, die an die Bezirksvertretung gerichtet seien, antworte diese aber immer noch selbst, betonte er.