Neumühl. . In der Bezirksvertretung fragt man sich, ab das Gewerbegebiet günstig für eine Zulassungsstelle ist. Und: ob die Lage am Rande Duisburgs gut ist.

Vorsichtige Bedenken dagegen, das Straßenverkehrsamt künftig an der Theodor-Heuss-Straße anzusiedeln, kamen jetzt in der Bezirksvertretung Hamborn auf. Dennoch enthielt sich nur Herbert Fürmann (Linke) der Stimme, als es galt, den Planungskosten in Höhe von 548 000 Euro zuzustimmen.

Seit Jahrzehnten ist die Behörde an der Ludwig-Krohne-Straße in Duissern untergebracht. Aber die Stadt hat ihren Teil dieses Gebäudes an die Firma Krohne-Messtechnik verkauft. Das Unternehmen will dort expandieren, muss dazu aber auch noch einen Teil des Grundstücks vom TÜV erwerben. Als Ersatzgelände war bis Anfang April das Verwaltungsgebäude der DVG an der Mülheimer Straße vorgesehen. Überraschend präsentierte die Stadt dann den Plan, stattdessen an der Theodor-Heuss-Straße völlig neu zu bauen.

Der Neubau soll 7,9 Millionen Euro kosten

Ihr gehört dort das 8500 Quadratmeter große Grundstück gegenüber vom Hornbach-Baumarkt. Es liegt in unmittelbarer Nachbarschaft der Dekra-Prüfstelle. Der Neubau dort wird von der Stadt mit Gesamtkosten von 7,9 Millionen Euro beziffert.

In der Sitzung der Bezirksvertreter stellte sich Christoph Weber, der neue Technische Geschäftsführer des Immobilien-Managements Duisburg (IMD), vor. Das IMD ist Bauherr des Gebäudes. „Es gibt bisher keine Indizien, dass das Grundstück nicht geeignet ist“, erklärte er. Von der Behörde gehe keine so hohe Verkehrsfrequenz aus, dass sie in dem Gewerbegebiet beeinträchtigen würde.

Kritik: Rückstau von der Autobahn 42 befürchtet

Volker Thierfeld (SPD) überzeugte das zunächst nicht. „Die Straße ist stark frequentiert. Die A 42 ist in der Nähe. Es könnte einen Rückstau von der Autobahn geben“, stellte er in den Raum.

Weber erwiderte darauf, man befinde sich in einem frühen Stadium der Planung. „Der Architekt sagt, das Grundstück ist geeignet.“ Das Raumkonzept stehe schon, das Verkehrskonzept noch nicht. Aber das sei nicht ungewöhnlich. „Es läuft dort nichts aus dem Ruder“, der Plan stelle keine unlösbaren Probleme dar, versicherte Weber.

So ist das Gebäude dort dreigeschossig ohne Keller geplant. Im Erdgeschoss ist ein zentral angeordneter Info-Schalter als Anlaufstelle für Kunden mit einem großzügigen Wartebereich vorgesehen. Wartebereiche und Dienststellen sollen räumlich strikt getrennt werden.

Standort an der Peripherie zu Oberhausen nicht ideal

Die drei Abteilungen Führerscheinbehörde, Zulassungsbehörde und Abteilung für Personen- und Güterkraftverkehr sollen sich über zwei Etagen erstrecken. Im dritten Stock sind Räume für die Technik und Besprechungsräume vorgesehen.

Herbert Fürmann hatte weiter Zweifel. „Aber zu einem Straßenverkehrsamt fahren doch viele Autos, auch Lkw“, sagte er und wunderte sich, dass man vom DVG-Verwaltungsgebäude schon wieder Abstand genommen habe. Eine solche Ansiedlung sei zwar schön für Hamborn, aber zentral für ganz Duisburg sei der Standort an der Peripherie zu Oberhausen nicht gerade. „Viele Autobesitzer müssen ja mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen“, gab Fürmann weiter zu bedenken.

Kurzer Weg: Meidericher Automeile ist nicht weit entfernt

Christoph Weber antwortete, der Standort Mülheimer Straße habe die Anforderungen doch nicht erfüllt. Die Behörde selbst könne schon gut einschätzen, ob das Neumühler Grundstück geeignet sei. „Die Autohäuser in der Nähe haben kurze Wege“, erklärte er unter Anspielung auf das Meidericher Automobil-Zentrum. Und eine An­bindung an den öffentlichen Nahverkehr sei ja auch vorhanden.

Daraufhin stellten die Bezirksvertreter ihre Bedenken zurück.