Alt-Hamborn. . Zwei Jahre lang sammelte Kantor Peter Bartetzky Spenden. Nun gab er den Auftrag, das Instrument der Firma Mönch&Prachtel zu überholen.

Der Kantor der Hamborner Abtei Peter Bartetzky steuert mit 16-Stunden-Tagen auf einen der Jahreshöhepunkte in Sachen klassischer Kirchenmusik zu. Über die Osterfeiertage wird er die Besucher der Abteikirche mit hochkarätiger klassischer Musik erfreuen. Er tut dies mit einem Lächeln und das hat seinen Grund.

„Ja, wir haben es geschafft“, sagt Bartetzky beim Termin mit der Redaktion, „die dringend benötigte Reparatur unserer Mönch und Prachtel-Orgel ist nun in Auftrag gegeben, in der zweiten Juliwoche geht es los.“

Unternehmen, Mäzene und Privatpersonen

Seit zwei Jahren klopft der Mann, der sich mit ganzem Herzen der Hamborner Kirchenmusik verschrieben hat, an jede Tür, spricht Unternehmen, Mäzene, Privatpersonen an, denen etwas daran gelegen sein könnte, die prachtvolle Hamborner Orgel in der Abteikirche zu erhalten.

Dabei könnte Bartetzky schon längst Kantor in einer deutschen oder europäischen Metropole sein. Doch der Organist und Musikwissenschaftler von europäischem Rang ist eben Hamborner durch und durch.

Insgesamt werden 207 000 Euro benötigt

Und als solchen hat er 132 000 Euro für die dringend benötigte Instandsetzung des wertvollen Instruments gesammelt: „Insgesamt brauchen wir 207 000 Euro“, sagt Bartetzky, „aber die Summe, die wir jetzt zur Verfügung haben, ist hoch genug, dass die Kirchenverwaltung grünes Licht für die Arbeiten gegeben hat.“

Ausführen wird die Arbeiten ein Meister aus Velbert, der früher selbst beim renommierten Orgelbauer Mönch&Prachtel am Bodensee gearbeitet hat. Die einst weltweit bedeutende Orgelmanufaktur baute die Abtei-Orgel für die Hamborner Klosterkirche 1986.

Grenze von Handwerk und Kunst

Nun dürfe man sich die Reparatur nicht etwa wie eine Kfz-Reparatur vorstellen, sagt Bartetzky: „Man mag es Handwerk nennen, aber diese Spezialisten bewegen sich stets an der Grenze von Handwerk und Kunst. Ja, es ist sogar Kunst, ganz sicher.“

Rund 3200 Orgelpfeifen, bestehend aus Holz und einer Blei-Zinn-Legierung hat die Hamborner Orgel, die als eine der wenigen deutschen Orgeln perfekt für das Spiel englischer und französischer Kirchenmusiken geeignet ist: „Dass ist das Besondere an unserer Mönche und Prachtel“, sagt Bartetzky, „und, dass sie für Stücke von Johann-Sebastian Bach quasi maßgeschneidert ist.“

Traktur von Tasten und Registern macht Probleme

Große Probleme gibt es derzeit in der Traktur, der Verbindung von Tasten zu den Pfeifen und der Traktur der Register: „Ich bin überglücklich, dass wir dies jetzt beheben werden“, sagt Bartetzky, „auch, wenn deswegen die ersten drei Konzerte der Orgel-Konzertreihe 2017 und 18 leider ausfallen müssen.“