Meiderich. . Grüne wollten wissen, wo Container-Schüler im neuen Schuljahr zur Toilette gehen sollen. Elternvertretungen im Norden besorgt.
Dass im Duisburger Norden dringend zusätzlicher Grundschul-Raum benötigt wird, zeichnet sich nun bereits seit Jahren ab. Die Art und Weise, mit der die Stadt in der Schulentwicklungsplanung ab dem Schuljahr 2017/18 für weitere Räume sorgen will, sorgte in der Meidericher Bezirksvertretung für Gesprächsstoff.
Ebenso wie in Walsum und Hamborn, sollen auch im Bezirk Meiderich/Beeck Schulcontainer ab dem kommenden Schuljahr zusätzlichen Platz für die Unterbringung neuer Grundschüler schaffen. Konkret ging es in Meiderich um die Pläne, für die Grundschule Bergstraße eine Dependance an der ehemaligen Grundschule Dislichstraße zu schaffen.
Bis zu drei Jahre als Interimslösung
Allerdings soll das alte Grundschulgebäude, das zuletzt als Notunterkunft für Zuwanderer mit ungeklärtem Status (mutmaßliche Flüchtlinge, Asylbewerber) genutzt wurde, nicht sofort wieder reaktiviert werden. Vorerst wird dort in zwei „mobilen Klasseneinheiten“, also Schulcontainern, unterrichtet.
Laut einer Mitteilungsvorlage (Nr. 16-0262/3) zum Stand der kurz- und langfristigen Schulraumerweiterungen, ist geplant, die Schulcontainer bis zu drei Schuljahre lang als provisorischen Schulraum zu nutzen, um dann anschließend eine dauerhafte Raum- und Zügigkeitserweiterung zu schaffen. Dies, schreibt die Stadt in der Vorlage, werde auch von der Bezirksregierung begrüßt.
Frage nach zusätzlichen Lehrern
Von vielen Eltern – etwa der Schulpflegschaft an der betroffenen Grundschule Bergstraße, deren Vorsitzender bei der Sitzung zugegen war – wird dieses Vorgehen mit großer Sorge gesehen.
Die Eltern haben viele Fragen: Gibt es zusätzliche Lehrer für die Schulen? Entspricht die Einrichtung der Container der Ausstattung moderner Klassenräume? Werden die neuen Schüler, die oft starken sprachlichen Förderbedarf haben, separat beschult oder in bestehende Klassen integriert?
Schultoiletten frühestens 2018 repariert
Diese Fragen stellte auch Melih Keser von den Grünen der Verwaltung: „Die Schultoiletten an der Dislichstraße sind kaputt“, sagte Keser, „sie sollen aber frühestens 2018 saniert werden. Wo sollen die Kinder denn zur Toilette gehen?“
Keser fragte bei der Verwaltung nach, ob und wie ein Lehrerzimmer an der Dislichstraße geschaffen werden könne, wann das Schulgebäude Dislichstraße denn wieder in Dienst genommen werde? Antworten soll er in der kommenden Sitzung erhalten.
Auf dem Rücken der Schüler improvisiert?
„Hier wird auf dem Rücken der Schüler improvisiert“, sagt Keser auf Nachfrage, „das wird von der Stadt auf Biegen und Brechen durchgezogen.“ Über Probleme mache man sich bei der Stadt dann Gedanken, wenn sie im Schulbetrieb auftauchten: „Dann müssen die Schulen das irgendwie lösen.“