Duisburg-Ruhrort. . Die Ruhrorter Jecken haben Polizeipräsidentin Elke Bartels zur Jahresehrensenatorin ernannt. Entertainer macht Witz über ihr Kostüm.
Zum Senatsabend mit Ritterschmaus haben sich die Tönnekes D`Ritter der 1. Ruhrorter Karnevalsgesellschaft Weiß-Grün von 1950 im Hotel Wyndham am Opernplatz getroffen. Unter dem Motto: „Weiss-Grüner Kriminaltango – Polizisten und Agenten feiern Karneval mit Knastklienten“, wurde Duisburgs oberste Polizistin Elke Bartels in die illustre Reihe der Jahresehrensenatoren und Ehrenoberste der KG aufgenommen.
So viele Herren in Nadelstreifen, Lackschuhen und breitkrempigen Hüten hatte der historische Duisburger Hof vermutlich zuletzt bei seiner Eröffnungsfeier im Jahr 1927 gesehen. Die Ruhrorter Karnevalisten waren als Gangster, Polizisten und FBI-Agenten verkleidet, sogar Sherlock Holmes im Karomantel mit Mütze und Pfeife gab sich die Ehre.
25 Bläser und Trommler der Jux- Kapelle „Sokkerpaek“
Die bewährte Doppelspitze aus Senatspräsident Edmund Baer und KG-Präsident Kurt Hilgers begrüßten, nach dem feierlichen Einmarsch der Garde, vorurteilsfrei den Knastvogel genau so herzlich, wie das Auge des Gesetzes. Und wollten gerade zum Grünkohl mit Mettwurst übergehen, als der Saal plötzlich durch die Nebentür gestürmt wurde. „Oh je, da kommen die Holländer“, klagte der Senatspräsident. Die 25 Bläser und Trommler der Jux- Kapelle „Sokkerpaek“ brachten verkleidungstechnisch die sprichwörtlichen „400 Jahre Knast“ aufs Parkett und spielten so laut, dass manches Trommelfell in ernste Gefahr geriet. Nach fünf Minuten musikalischem Orkan gewann die Ordnungsmacht die Oberhand zurück und der amerikanische Cop mit der Aufschrift „Polizei Overbeck“ auf dem Rücken scheuchte die losgelassenen Knastmusikanten zurück in den Nebenraum, wo sie fröhlich weiterlärmten.
Beim Auftritt des singenden Unterhosenvertreters Mr. Feinripp alias Guido Hoss erreichte die Stimmung einen frühen Höhepunkt. „Also ihnen steht ihr Kostüm aber von allen am besten hier im Saal“, sagte er ebenso charmant wie unwissend zur Polizeipräsidentin, die zur Feier des Tages in Uniform erschienen war und das Kompliment entspannt entgegen nahm.
Holländische Musiktruppe
Die anschließende Laudatio auf Elke Bartels durch den letztjährigen Ehrensenator Henning Bosch wurde nur ein- oder zweimal von neuerlichen musikalischen Überfällen der holländischen Radaubrüder unterbrochen. Sie bliesen „You are my sunshine“, in einer Lautstärke, die das Hotel in seinen Grundfesten erschütterte. „Ich fasse mich kurz, ich will die Holländer nicht reizen“, beschloss der Laudator daraufhin lachend. Er war wohl aus Hörschaden klug geworden.
Eine echte Tour de Ruhr sei der bisherige Lebensweg von Bartels mit Stationen von Dortmund über Schwerte und Bochum nach Duisburg gewesen. Und ihre 26 Jahre im Dienste der Bezirksregierung in Düsseldorf? Bosch winkte ab: „Ein Ausrutschen, der jedem mal passieren kann.“