Meiderich. . Randalierer tobten sich aus. Aufzug und Station waren gerade erst hergerichtet worden. SPD-Mann Bruno Sagurna fassungslos.
Das Thema ist kein neues: Am Bahnhof Meiderich-Süd wie auch an anderen Meidericher S- und U-Bahnhöfen sind Menschen, die dringend auf Aufzüge angewiesen sind, seit Jahren verärgert.
Darüber, dass sie mit ihren Rollatoren, Kinderwagen oder sonstigen Bewegungshilfen defekte Aufzüge nicht nutzen können. Der Ärger richtet sich meist gegen die Bahn oder die DVG. Dass die allerdings auch weitestgehend hilflos sind, wenn schiere Zerstörungswut sich ihren Weg bricht, zeigt wohl das jüngste Beispiel aus Meiderich.
Der S-Bahnhof Meiderich-Süd wurde in den vergangenen Wochen mit erheblichem Aufwand in Stand gesetzt. Erst im August (wir berichteten) hatten unbekannte Täter den Aufzug derartig beschädigt, dass er nicht mehr funktionierte.
Wie ein Leser, der nicht namentlich genannt werden will, der Redaktion mitteilte, wüteten dann in der 49. Kalenderwoche, zwischen 5. und 11. Dezember, wieder zerstörungswütige Täter am rege frequentierten S-Bahnhof. Der wird häufig auch von gehbehinderten Senioren und jungen Müttern genutzt, was die Situation doppelt schlimm macht.
Die Glasscheiben des Aufzugs wurden von außen und innen mit großer Kraft – vermutlich unter Zuhilfenahme eines stumpfen Gegenstandes – zerstört. Wie der Leser uns berichtete, soll die Bahnsteiguhr eine Woche zuvor zerstört worden sein. Auch hier gingen die Täter gründlich vor, sie beschädigten die von beiden Seiten ablesbare Uhr so umfassend, dass sie nun komplett den Geist aufgegeben hat.
Bruno Sagurna, SPD-Vorsitzender in Meiderich und beruflich Angestellter der Deutsche Bahn Cargo Deutschland AG, ist in Anbetracht der Taten fassungslos: „Nach dem, was im August dort geschehen ist, hat die Bahn mit großem finanziellen Aufwand den Aufzug repariert, er sollte in den kommenden Tagen eigentlich wieder in Betrieb genommen werden“, sagte Sagurna auf Nachfrage der Redaktion, „und dann wird der selbe Bahnhof erneut von solchen Verbrechern heimgesucht. Das sind Menschen, denen jeglicher Anstand und Respekt ab geht, denen jegliches Gefühl für sozialverträgliches Verhalten fehlt.“
In der Vergangenheit wurde aus der Bürgerschaft die Forderung erhoben, den Bahnhof Meiderich-Süd doch künftig mit Kameras zu überwachen. Zuletzt im August diesen Jahres, als ein Anwohner in Meiderich gar den Vorwurf erhob, auf dem Bahnsteig würden Drogengeschäfte abgewickelt.
„Ich bin für Kameraüberwachung am Südbahnhof, ohne Wenn und Aber“, sagte Sagurna am Mittwoch im Gespräch mit der Redaktion, „und zwar sowohl in meiner Eigenschaft als Bahn-Angestellter, als auch in meiner politischen Funktion.“