Umweltschutz-Manager aus der Papierindustrie tauschten in Walsum Informationen aus, wie man Papier weniger belastend für die Natur herstellen kann

"Wir können nicht warten, bis die Politiker reagieren", sagt Georg Carlberg entschlossen. Der Norweger ist Vizepräsident und für den Umweltschutz bei Norske Skog in Norwegen tätig. Er und 16 seiner Kollegen sorgen bei dem internationalen Papierhersteller weltweit dafür, dass die Umwelt nicht mehr als nötig belastet wird. Jetzt haben sie drei Tage lang in Walsum Informationen ausgetauscht, wie man der Umwelt am wenigsten Schaden zufügt, wenn man Papier herstellt. Dabei befindet sich der norwegische Konzern in guter Gesellschaft von mehr als einem Dutzend WeltUnternehmen, die unter dem Etikett "3 C" (Combat Climate Change) mit gutem Beispiel vorangehen wollen. Bei Norske Skog gibt es eine Broschüre, die in Sachen Umwelt konzernweit Klarheit verschafft: So fällt in Walsum je Tonne Papier kein Müll an, in Tasmanien aber 113,6. Ähnliche Werte gibt es auch für andere Umweltindikatoren wie Kohlendioxidausstoß aus fossilen Brennstoffen (Walsum 591 kg, Skogn in Norwegen 6 - wegen der Wasserkraft. Aber trotz unterschiedlicher Ausgangslagen ist das Ziel, die Umwelt zu schonen. Georg Carlberg ist stolz, dass in China ein hochmodernes Papierwerk entsteht, das nicht die Umwelt mit Füßen tritt, wie das sonst im Reich der Mitte üblich ist.

Etwas näher dran an China ist Pongsoon Ruchakhom aus dem thailändischen Werk in Singbury. Thailand, das in der Vergangenheit immer mehr vom Regenwald verheizt hat, benutzt für die Herstellung von Zeitungspapier kein neues Holz sondern Altpapier, das entweder selbst gesammelt worden oder in Singapur oder den USA gekauft worden ist. dennoch weiß er, das in seinem Land Geld vor Umweltschutz kommt. Deutschland ist zwar in mancher Hinsicht ein Vorbild, räumt auch der Umweltschutzbeauftragte in Walsum, Dr. Frank Hamacher, ein, aber das heißt nicht, dass man nichts verbessern könne. So ist ihm ein Gräuel, das gutes, neues Holz als Pellets in Heizungen verbrannt wird. Wenn man stattdessen erst Papier daraus machte und das dann anschließend verbrennen würde, hätte man mehr für die Umwelt getan: Man brauchte weniger Papier, weniger Wasser und auch weniger Strom. Denn auch das Reinigen von Altpapier ist ja schließlich eine Belastung."Wir können nicht auf die Politiker warten"