DIE WOCHE IM DUISBURGER NORDEN Leute wie Giselher Dahlbender wollen mehr Denkmalschutz, anderen geht das, was heute existiert, schon zu weit. Und eine dritte Fraktion kann zwar gut mit dem leben, was heute für die Nachwelt geschützt ist, will aber auf kei
Die Gründe sind vielfältig - und jeder hat auf seine Weise Recht. Dahlbender will einfach sicherstellen, dass "sein" altes Ruhrort so beschaulich und gemütlich bleibt, wie es ist. Hauseigentümer wollen sich hingegen nicht durch strenge Auflagen in ein Korsett zwängen, sprich: vorschreiben lassen, wie sie ihre Häuser renovieren und gestalten sollen. Kaufleute haben ähnliche Interessen. Und die Politik sowie das Planungsamt der Stadt wollen durch einen großflächigen Denkmalschutz nicht die Weiterentwicklung des Hafenstadtteils verhindern. Denn: Das sei der Tod auf Raten.
Irgendwie hat das Ganze was von Tauziehen: Auf der einen Seite versucht der Heimatfreund mit aller Kraft seine Interessen durchzusetzen. Auf der anderen Seite stehen aber viele Bedenkenträger, die ohne große Mühe (notfalls sogar durch Aussitzen) verhindern können, dass sie der Einzelkämpfer auf seine Seite zieht.
Und der Mann, der eigentlich die Rolle eines Schiedsrichters einnehmen könnte (Prof. Mainzer vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege), wird nicht angefordert - und steht nur als stiller Beobachter am Rande.
Es wird Zeit, dass sich alle - Politiker, Verwaltungsmitarbeiter, Geschäftsleute, Hauseigentümer und Heimatfreunde - mal an einen Tisch setzen, und eine Lösung suchen, die am Ende allen Interessen gerecht wird.