Zwei Räume der Konfliktberatungsstelle Haus im Hof müssen saniert werden. Das Geld steht noch aus.Oberbürgermeister verspricht der Marxloher Einrichtung seine Unterstützung

Oberbürgermeister Adolf Sauerland möchte helfen. Und das hat er dem Vorsitzenden Alois Bassier des Vereins "Frauenwürde / Frauen beraten in Duisburg" versprochen. Die seit 2001 in Marxloh existierende, staatlich anerkannte katholische Schwangerschaftskonfliktberatung Haus im Hof benötigt nämlich für die gestiegenen Personalkosten und den notwendigen Ausbau weiterer Räume dringend Unterstützung. Nach der Entscheidung der deutschen Bischofskonferenz, dass katholische Beratungsstellen nicht mehr den zur Abtreibung erforderlichen Schein ausstellen dürfen, haben sich in Marxloh Katholiken zur Gründung dieses unabhängigen Vereins entschlossen.

Bei der Besichtigung der Einrichtung auf der Kaiser-Wilhelm-Straße 278 sind die zwei maroden und von Schimmel befallenen Räume im Erdgeschoss kaum zu übersehen. "Mein Gott, brauchen wir noch Geld", kommentiert Sauerland beim Anblick der Räume. Die 15 000 Euro, die die Stadt jährlich zur Verfügung stellt, reichen da nicht aus. Mindestens 20 000 Euro allein für die Sanierung fallen an, Arbeitskosten von etwa 50 000 Euro sind nicht enthalten. "Mit den Zimmern müssen wir noch gucken", sagt Sauerland. Aber für Schreibtisch, Ausstattung und einen hilfsbereiten Spender will er sorgen. Das ist für Christina Adlers ein Grund zur Freude. Denn dann hat die 24-jährige Sozialpsychologie und Pädagogikstudentin, die seit Juni in der Konfliktberatungsstelle arbeitet, endlich ihren langersehnten Arbeitsplatz. Derzeit arbeitet sie mit zehn Wochenstunden im Bereich Sexualpädagogik.

Fünf Teilzeitkräfte arbeiten in der Beratungsstelle. Zu den Hauptbereichen gehört das Beratungsgespräch und die Aufklärung Minderjähriger. Dabei begleiten die Beraterinnen die Ratsuchenden auf ihrem Weg zu einer tragfähigen Entscheidung gemäß der katholischen Anschauung zum Schutz des Kindes. Darüber hinaus geben sie Informationen über soziale und finanzielle Hilfsmöglichkeiten bei der Schwangerschaft und Geburt. Um der ungewollten Schwangerschaft Minderjähriger entgegenzuwirken, wird unter dem Thema "Liebe, Freundschaft, Sexualität" sexualpädagogische Präventionsarbeit in den Schulen geleistet. Und wenn das Geld noch reicht, möchte die Beratungsstelle eine männliche Honorarkraft für Ratsuchende Jungen und Männer einstellen, denn zur Verhütung und Familienplanung gehören schließlich zwei.