Von Geschäftsleuten gegründet

Es ist durchaus nichts Außergewöhnliches, dass es in Deutschland mitgliederstarke Vereine gibt, die eine sehr große Tradition haben und auch schon über ein volles Jahrhundert bestehen. Außer-gewöhnlich, ja wohl einmalig ist es aber, dass es ein Kegelklub ist, der nun schon länger als ein volles Jahrhundert besteht. 1903 gründeten elf Mitglieder des Beamten-Gesangsvereins der Zeche Neumühl und drei Neumühler Geschäftsleute den Kegelklub. Außergewöhnlich war es damals ebenfalls, dass der Klub sich 1904 eine rechtsverbindliche Form gegeben hat. Ziel war es, Kegelsport zu betreiben und zugleich geselliges Beisammensein zu pflegen. In 12 Paragraphen wurden die Statuten festgelegt. Im März 1904 wurden die Statuten vom damaligen „Bürgermeister von Hamborn” und am 21. April 1904 von der Polizeiverwaltung Hamborn, Kreis Ruhrort, genehmigt. Der Klub gab sich den Namen: „Alle Neune” 1903 e.V. Neumühl (Originalurkunde ist noch vorhanden!).Maximal bis zu 16 Männer haben es von 1903 an jeweils geschafft, die Tradition dieses Klubs über 105 Jahre aufrecht zu erhalten. Ganz besonders ist hier die Leistung der Gründungsmitglieder und Kegelmeister (Vorsitzenden) Fritz Herberhold und Heinrich Bleckmann hervorzuheben, die diesen Klub trotz aller politischen Wirren vor und nach den zwei Weltkriegen zusammen gehalten haben. Der Klub wurde in 105 Jahren bisher von nur 14 Kegelmeistern geleitet und besteht heute aus 13 Mitgliedern. Das älteste aktive Klubmitglied, Ehrenkegelbruder Heinz Zumpro, wird in diesem Jahr 90 Jahre und ist seit 61 Jahren im Klub. Seit nunmehr 36 Jahren kegelt der Klub im Haus Rademacher in der Holtener Straße. Traditionsgemäß wird seit über 30 Jahren im 5-Jahres-Rhythmus ein Kegelfest im größeren Rahmen gefeiert. Die Gestaltung der Feste wurden von den Klubmitgliedern, unter der Regie des heutigen Ehrenkegelmeisters Egon Rose, selbst organisiert. Das 105 jährige Kegelfest findet am Samstag, 26. April, in der Klubgaststätte „Rademacher” statt.