Langeweile haben die Angehörigen anderer Glaubensgemeinschaften an den Weihnachtstagen nicht
Im Duisburger Norden leben viele Menschen nicht christlichen Glaubens. Wie verbringen sie die Weihnachtsfeiertage? Die Redaktion fragte nach.
Rene Baljit (42) wurde in Indien geboren und ist Sikh. Sie nutzt die Feiertage, um mit ihrer Familie zu feiern. "Wir machen jedes Jahr eine große Party, weil dann alle frei haben. Für den 24. Dezember haben wir eine große Halle in Marxloh gemietet. Es werden viele Familienmitglieder zusammenkommen, es wird traditionelles, indisches Essen geben und wir werden singen und tanzen. Aber: Es gibt keine Bescherung", erzählt sie.
Die Türkin Esraela Yasar (20) wird die Weihnachtszeit etwas ruhiger verbringen: "Ich werde zu Hause bei meiner Familie sein. Verwandte kommen zu Besuch, aber auch eine deutsche Nachbarin. Geschenke werden nicht verteilt", sagt die Muslimin.
Balwinder Singh Saini (47) ist Sikh. Er freut sich besonders auf Weihnachten: "Meine Kinder studieren in Indien und kommen uns besuchen. Wir werden dann gemeinsam mit Freunden feiern. Deutsche und Inder zusammen."
Der Libanese Abdul Saado (57, Moslem) wird heute die Verlobung seines Söhne feiern. Die ganze Familie kommt zusammen. "Wir haben einen Saal in Gelsenkirchen gemietet", sagt er. Weihnachten im christlichen Sinne feiert die Familie nicht mehr. "Früher haben wir das gemacht", erinnert sich seine 27-jährige Tochter Kaouthar. " Da haben wir Kinder Geschenke bekommen. Das war nicht schlecht. Ich finde, dass könnten wir ruhig wieder einführen", sagt sie augenzwinkernd.
Der Verkäufer Manjit Singh Parmar (32, Sikh) verbringt die Weihnachtstage mit vielen Freunden: "Wir werden am 24. viel Whiskey trinken und feiern", sagt er lachend und fügt hinzu: "Wir haben ja dann zwei Tage Zeit, um uns zu erholen."