Bezirksvorsteher Heinz Plückelmann will am Donnerstag einen Kranz zum 50. Todestag vor dem Bergwerk niederlegen

Am Donnerstag wird der Walsumer Heinz Plückelmann vor dem Bergwerk Walsum einen Kranz anlässlich des 50. Todestags von Dr. Wilhelm Roelen niederlegen, nicht als Privatmann sondern als Repräsentant des Stadtteils. Mit dieser Aktion, mit der er die Bezirksvertretung überraschte, hat er alte Wunden wieder aufgerissen. Denn Wilhelm Roelen war vor einigen Jahren wegen seiner Rolle während des Nazi-Terrorismus Gegenstand erbitterter Auseinandersatzungen in Walsum. "Er ist ein aufrechter Demokrat und Christ" lobt der Walsumer Werner Weitkämper Heinz Plückelmann, der viele Jahre im Bergbau gearbeitet hatte, aber so Weitkämper, "wenn es um die Kohle geht, verliert er leicht die Übersicht." Er hätte es besser gefunden, wenn er die Kranzniederlegung als Privatmann machen würde. Dem früheren Bergwerksdirektor Wilhelm Roelen wird der Einsatz von einer großen Anzahl Zwangsarbeitern (zwei Drittel) vorgeworfen, mit deren Leistung er die Kohleförderung in die Höhe trieb. Deshalb hatte der Grünen-Politiker Franz Tews versucht, Roelens Namen vom Straßeschild zu tilgen. In der Folge der Roelen-Diskussion wurden allerdings auch entlastende Fakten bekannt, so etwa, dass sich die Gaustabsleitung gegen ihn als Wehrwirtschaftsführer ausgesprochen hatte, weil er als Zentrums-Anhänger sich noch "nicht innerlich umgestellt habe." Einen Katholiken, den die Nazis in Karlsruhe entlassen hatten, stellte er ein.