Emschergenossenschaft will in absehbarer Zeit zwischen Fahrn und Aldenrade ein Dorf mit integrativen Wohnformen errichten. Es soll mit regenerativer Energie versorgt werden und auch Gäste beherbergen

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Als eine "Herausforderung für die Zukunft" bezeichnet die Emschergenossenschaft die Umgestaltung der seit 1999 stillgelegten Kläranlage Kleine Emscher im Schatten der A 59, zwischen Fahrn und Aldenrade. Nach den Plänen des Unternehmens mit Sitz in Essen soll daraus - wie berichtet - eine Wohn-, Informations- und Freizeitfläche werden.

Im Gespräch mit der Redaktion stellte Timo Brühl vom Immobilienmanagement der Emschergenossenschaft gestern die Projektidee vor. Er hat maßgeblich an dem Konzept mitgearbeitet.

Das 23 Hektar große Areal, das bis 1999 als Kläranlage diente, soll komplett umgestaltet werden. Im westlichen Bereich könnte das in den vergangenen Tagen viel diskutierte "Landschaftsbauwerk" aus Klärschlamm und Asche aus der Klärschlammverbrennung entstehen. Sollte es tatsächlich gebaut werden, würde der "Kunstberg" begrünt und als Freizeitpark den Bürgern zur Verfügung gestellt.

Im Südosten angrenzend könnte sich Brühl über einem der drei Klärteiche ein "Bike-Camp" vorstellen. Das Camp sollte Radtouristen eine einfache Übernachtungsmöglichkeit bieten. Denkbar sind kleine Kabinen, die bis zu vier Ausflüglern ein Dach über dem Kopf bieten und vor allem für Reisende "mit schmalem Geldbeutel" interessant sein könnten. Denkbar ist auch, dort eventuell eine kleine Werkstatt für Radler einzurichten.

Ein Stückchen weiter östlich, im nächsten Klärteich, sei eine Pflanzenkläranlage möglich. Dort sollen Abwässer aus der geplanten neuen Wohnanlage biologisch, sprich durch Kies und Pflanzen gereinigt werden. Außerdem ist dort eine Solaranlage angedacht. Noch ein Stückchen weiter, in der vorhandenen Maschinenhalle, könnte ein Blockheizkraftwerk entstehen, das die gesamte Anlage mit all seinen Einrichtungen versorgen könnte. Südlich dieser Heizzentrale befinden sich die langen Regenüberlaufbecken, die als "Langzeitwärmespeicher" in Frage kommen.

Das bestehende Pumpwerk, das Abwässer aus der Alten Emscher in die Kläranlage Bottrop befördert, soll erhalten bleiben. Daran anschließend ist ein Besucherparkplatz vorstellbar.

Als Highlight gilt das nördlich des Pumpwerks vorgesehene "Informations- und Ausstellungszentrum". In dieser Ausstellung soll Besuchern - etwa Handwerkern, Bauherren, Schülern - demonstriert werden, wie man sinnvoll mit Wasser und Energie umgeht. Daran angrenzend ist ein Amphitheater geplant, das für Veranstaltungen genutzt werden kann.

Der gesamte nördliche Bereich der alten Kläranlage ist für Wohngebäude reserviert.