Bezirksregierung in Düsseldorf erwartet, dass sich in der Kläranlage Kleine Emscher in Walsum in nächster Zeit etwas tut, kann aber keinen konkreten Termin nennen

Früher war es üblich, dass Klärschlamm zwischengelagert und schließlich auf Deponien gekippt wurde, wenn er nicht auf Feldern verteilt werden konnte. Doch diese Zeiten sind vorbei: Neu anfallenden Klärschlamm muss die Emschergenossenschaft (EGe) verbrennen. Das bestätigte Michael Steinbach, Pressesprecher der Emschergenossenschaft, gestern auf Anfrage der Redaktion. Das heißt im Umkehrschluss: Altschlamm darf deponiert werden. Also auch der Schlamm, der derzeit noch in der stillgelegten Kläranlage Kleine Emscher lagert.

1999 wurde die Kläranlage geschlossen. Sie war in die Jahre gekommen und hätte saniert werden müssen. Zudem sank die Abwassermenge. Deshalb entschied sich die Emschergenossenschaft damals, die Anlage dicht zu machen und die Abwässer nach Bruckhausen umzuleiten. Die dortige Anlage stammt aus den 1980er Jahren und entspreche den heutigen Anforderungen, so Steinbach. Als die Fahrner Anlage dicht gemacht wurde, ließ man den Schlamm dort einfach liegen. "Das war ein übliches Verfahren", sagt der EGe-Sprecher. Heute würde man allerdings anders an die Entsorgung herangehen, weil die Umweltpolitik das vorschreibe: "Früher hatte man eine andere Einstellung."

Durch Lagerung auf so genannten Schlammplätzen trennen sich die flüssigen Stoffe von den festen. Was übrig bleibt, ist eine Masse, die sich mit "Füllstoff" mischen und deponieren lässt. Als solcher Füllstoff kommt zum Beispiel die Asche aus der Klärschlamm-Verbrennungsanlage in Bottrop in Frage. Die Bezirksregierung in Düsseldorf habe dem bereits zugestimmt, nachdem der Schlamm untersucht worden sei. Lediglich "die landwirtschaftliche Nutzung ist ausgeschlossen", sagt Hans-Peter Schröder, Pressesprecher bei der Bezirksregierung, der bekräftigte: "Es wird in jedem Fall in nächster Zeit zu einer Lösung kommen." Was er nicht sagen kann: Was "in nächster Zeit" konkret bedeutet. Nur soviel: "Die Entsorgung kann mehrere Jahre dauern."