Bürgermeister Benno Lensdorf sammelte über 50 000 Euro von Firmen und Privatleuten, damit das Duisburger Wahrzeichen auf der Mühlenweide saniert werden kann. Arbeiten beginnen am Montag.
Der Fahnenmast in Ruhrort auf der Mühlenweide ist marode, drohte durch die hohe Windlast bei voller Beflaggung abzuknicken. „Da müssen wir was tun”, sagte sich Bürgermeister Benno Lensdorf im Frühjahr, wohl wissend, dass die finanziell gebeutelte Stadt für die Sanierungskosten nicht würde aufkommen können. Er hatte eine Idee: „Bitten wir doch einfach die hiesigen Firmen, für die Reparatur zu spenden.” So mancher Bürger habe ihm damals gesagt, erzählte Lensdorf gestern: „Das klappt doch nie.” Sie haben sich geirrt: Der Ruhrorter hat inzwischen rund 50 000 Euro zusammen; Spenden von Firmen, aber auch Privatleuten. „Selbst Schüler haben was gegeben”, freut er sich. Für alle Spender, egal, wie viel sie locker gemacht haben, hat der Bürgermeister eine Überraschung: „Alle werden auf einer Tafel verewigt, die am Mast angebracht wird.”
Seit gestern wird an dem Bauwerk gearbeitet. Am Vormittag rückte die Hamborner Firma Stromberg an und rüstete das „Duisburger Wahrzeichen am Rhein” ein. Am kommenden Montag können also die Handwerker mit der Sanierung zu beginnen. Zunächst wird der Betonsockel in Ordnung gebracht, dann die rostige, insgesamt rund 35 Meter hohe Stahlkonstruktion aus dem Jahr 1960.
Das Gesamtkunstwerk war der Stadt vom Schifferverein als Geschenk überreicht worden. Woran damals offensichtlich niemand dachte: Dass der Sockel und der Stahl irgendwann brüchig werden. Dass dem so ist, stellte die Duisburg Marketing, die für die Beflaggung zuständig ist, erschrocken im vergangenen Winter fest, als sie die rund 100 Fahnen abnahm, um sie bis zum nächsten Frühjahr einzumotten: Da fielen brüchige Schweißnähte und bröckelnder Beton auf. Schnell stellte sich heraus: Ohne Grundsanierung kann man den Mast nicht mehr beflaggen.
Schon in wenigen Wochen soll er in neuem Glanz erstrahlen. Lensdorf: „Zum Weihnachtsmarkt ist der Flaggenmast fertig und wird wieder mit Lichtern geschmückt.”
Die Spendenkonten
Die Reparatur des Mastes, den der Schifferverein der Stadt 1960 vermachte, kostet mehr, als Benno Lensdorf ursprünglich kalkuliert hatte. Deshalb bittet er um weitere Spenden unter dem Stichwort „Rettung Flaggenmast Ruhrort”. Konten: 20 107 456 (Sparkasse DU, BLZ 350 500 00) oder 453 742 901 (Commerzbank DU, BLZ 350 400 38).