Bezirksregierung hat Bedenken wegen der Plände der Emschergenossenschaft

stillgelegtes Emscherklärwerk an der Nordstr.
stillgelegtes Emscherklärwerk an der Nordstr. © WAZ

Die Bezirksregierung Düsseldorf lehnt das Lagern des Klärschlamms im Klärwerk Kleine Emscher nach den Plänen der Emschergenossenschaft ab. Das steht in einer Mitteilung der Stadtverwaltung an Ratsgremien. Fünf der sechs Klärbecken sind so tief im Untergrund, dass sie Kontakt mit dem Grundwasser haben. „Die Emschergenossenschaft muss für das gesamte Gelände einen Altlastensanierungsplan vorlegen, in dem für den Klärschlamm aus Becken 1 dargestellt werden muss, dass er gesichert auf dem Gelände eingebaut werden kann,” ist das Fazit der Stadtverwaltung aus der Stellungnahme der Bezirksregierung. Und auch für die Altlasten in den Becken 2 bis 6 steht für die Stadtverwaltung fest: „Der Klärschlamm in den Becken 2 bis 6 muss ganz oder teilweise verbrannt werden.” Etwas anderes sei nur dann möglich, wenn der Klärschlamm ganz oder teilweise verwertet werden kann.” Eine Verwertung nach Abfallrecht wäre dann gegeben, wenn er einen anderen Primärrohstoff ersetzt oder wenn er als Bauwerk genutzt würde und nicht nur als Selbstzweck aufgeschüttet würde. Die Emschergenossenschaft will aber den immer noch feuchten schlammartigen Klärschlamm mit kontaminierter Asche aus deren Müllverbrennung festigen und zu einem Deponiehügel anhäufen. „Wir haben mehrmals bei der Hauptversammlung nachgefragt, wann denn endlich hier Bewegung rein kommt," ärgert sich der Röttgersbacher Ratsherr Frank Börner, der auch Mitglied der Verbandsversammlung der Emschergenossenschaft ist, „jedesmal hörten wir nur, dass da noch Gutachten ausstehen oder auf deren Bewertung durch die Bezirksregierung gewartet wird." Dass die Emschergenossenschaft nun den Hügel aus immer noch feuchtem Schlamm mit kontaminierter Asche aus der Verbrennungsanlage versetzen und zu einem Hügel aufbauen und am Ende als Aussichtsplattform dem Bürger verkaufen will, ist für den Fahrner Politiker Georg Salomon (SPD) ein durchsichtiges, offensichtliches Manöver: „Das wäre zulässig, wenn es schon früher Pläne für die Plattform gegeben hätte.” Das sei aber eindeutig nicht der Fall. Salomon und Börner treten dafür ein, dass der Schlamm per Druckleitung zur Verbrennungsanlage Bottrop transportiert und dort verbrannt wird, wie es auch schon mit dem Abfall des Klärwerks Emschermündung geschehe. Darüber hinaus beklagen beide mangelnde Sicherheit des Geländes: „Die Zäune weisen mannshohe Löcher auf, die Kinder geradezu als Einladung auffassen müssen, die Anlage zu inspizieren.”