Laar. . Die EGDU hat Collagen in leerstehenden Läden an der Friedrich-Ebert-Straße installiert, um den Stadtteil aufzuwerten. Chancen auf neuen Läden sind gering

Trostlose Häuser mit rissigen Fassaden und viele leere Geschäftsräume: Die Friedrich-Ebert-Straße in Laar zählt nicht unbedingt zu den schönsten Adressen. Um das Bild zu verändern und die ehemalige Einkaufsstraße optisch aufzuwerten, hat die Entwicklungsgesellschaft Duisburg farbenfrohe Fotocollagen in einigen Schaufenstern installieren lassen. So soll für den Stadtteil geworben werden. Davon, dass die Straße wieder aufblüht, geht man allerdings nicht aus.

Wohnungen in Ladenlokalen

„Wir erwarten nicht, dass hier wieder Einzelhandels- oder Dienstleistungsläden eröffnen werden“, sagt Anke Gorres von der EG DU. Das Bild eines durch Leerstand geprägten Stadtteils wolle man aber ändern. „Laar hat Potenzial. Es liegt direkt am Rhein“, sagt Gorres. Wenn es schon keine Läden gibt, so sollen die leeren Räume anders genutzt werden. Die EG DU ist mit den Eigentrümern im Gespräch – und scheinbar tut sich etwas, wie man berichtet: „Viele der Eigentümer planen eher die unterste Etagen, die sonst als Ladenfläche dienten, in Wohnungen umzuwandeln“, so Gorres weiter.

Da die zukünftige Nutzung vieler Ladenlokale ungewiss ist, oder weil die Gebäude gerade den Besitzer wechseln, seien nicht alle auf den Vorschlag der Collagen im Fenster eingegangen. „Ich habe jedoch von einem Eigentümer gehört, der zunächst ablehnte, jetzt aber doch auch Collagen im Fenster möchte, weil er sie toll findet“, freut sich Heiner Maschke.

Die Fenster von 14 Objekten erstrahlen derzeit in bunten Farben, vornehmlich in Blau. Viel Wasser ist darauf zu sehen, Schiffe im Hafen und Spaziergänger unter sonnigem Himmel. Dass einige Eigentümer nicht an der Aktion teilnehmen wollen, können Gorres und Maschke nicht verstehen. Sie hoffen, dass sie es sich anders überlegen. „Die Kosten sind sehr gering, es handelt sich eher um einen symbolischen Beitrag. Die EGDU und Duisport tragen den Großteil der Investition“, sagt Maschke.

Günter Matczik hat die Bilder entworfen. „Mir war es wichtig, die Geschichte des Hafens zu zeigen“, sagt er. Dass dieser in diesem Jahr seinen 300. Geburtstag feiert, habe ihn zusätzlich bestärkt in seinem Vorhaben. Unter den Bildern befinden sich solche, die besondere Ereignisse, wie beispielsweise das Auftauchen eines Weißwals im Rhein dokumentieren. Auch aus der jüngeren Geschichte gibt es Bilder, etwa von modernen Schiffen. Außerdem gibt es viele Infos.

Die Bilder sollen so lange in den Fenstern hängenbleiben wie die Eigentümer möchten, beziehungsweise bis die Räume wieder genutzt werden. Zur Not, so die Macher, bleiben die Bilder für immer. „Besser als leere Scheiben, die den Blick in geräumte Läden freigeben, ist es allemal“, sagen sie.