Marxloh. . In Marxloh läuft das Modellprojekt „Zusammen“. Jetzt hat an der Regenbogenschule an der Ottostraße zudem der Ableger„Eltern-Fit“ für Mütter begonnen.

Seit über einem Jahr läuft in Marxloh das Bildungsprojekt „Zusammen – Zuwanderung und Schule gestalten“, an dem sich die Regenbogenschule und das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium beteiligen. Es soll neuzugewanderten Kindern und Jugendlichen Zukunftsperspektiven eröffnen und bei der Integration helfen. Dafür arbeiten Lehrer, Schulsozialarbeiterinnen und interkulturelle Beraterinnen zusammen. An der Grundschule hat jetzt der Projektableger „Eltern-Fit“ begonnen, der vom Schulamt und vom Kommunalen Integrationszentrum unterstützt wird.

„Wir haben erkannt, dass die Eltern fit sind und ihre Kinder unterstützen wollen. Jetzt wollen wir diese Ressourcen nutzen“, sagt die interkulturelle Beraterin Sevim Esen. Dass gerade rumänische, bulgarische und Flüchtlingseltern oft einen zusätzlichen Beratungsbedarf bei Erziehungsfragen haben, der über das Angebot des Projekts „Zusammen“ hinausgeht, zeigte sich bei den regelmäßigen Elterncafés.

Komplexe Probleme

Nach sechsmonatiger Vorbereitung ist nun das Zusatzangebot angelaufen, und etwa ein Dutzend Mütter nehmen es wahr. „Wir sprechen etwa darüber, wie sie abends ihre Kinder stressfrei ins Bett kriegen“, sagt die Schulsozialarbeiterin Meliha Özdemir und ergänzt: „Denn die Eltern wollen ihre Kinder unterstützen, bei der Bildung, bei der Gesundheit oder beim Sport, brauchen dafür aber selbst erstmal Hilfe.“ Denn Probleme in Marxloh seien komplex. So haben viele Mütter und Väter kein Geld, keine Wohnung, keine Arbeit und fänden sich noch nicht mit deutschen Behörden zurecht.

„Wir haben viele Herausforderungen“, bestätigt Schulleiter Haris Kondza, „aber ,Zusammen’ und ,Eltern-Fit’ helfen uns, diesen zu begegnen.“ Die Zusammenarbeit des Projektteams sei eine Erfolgsgeschichte, nicht zuletzt, weil die Mitglieder auch außerhalb des Schulunterrichts sehr um Integration bemüht sind. „Wir versuchen eine Art Stadtteilzentrum zu sein“, das die neuzugewanderten Familien in Marxloh und in Duisburg vernetzt und verwurzelt. Das komme gut an.

Beteiligte wollen die Fortführung

Durch die Projektarbeit haben es bereits Schüler von Vorbereitungsklassen in Regelklassen geschafft, auch am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium. Die Projektarbeit soll zum Schuljahresende 2017 auslaufen. Doch die Beteiligten wollen das verhindern, die Eltern eingeschlossen. Als „Zusammen“ im vergangenen Jahr begann, hatte sich Bildungsdezernent Thomas Krützberg (SPD) die Verlängerung bereits gewünscht. Damals sagte er: „Das soll kein Leuchtturmprojekt sein, das nach zwei Jahren ausflackert.“