Röttgersbach. . Johannes Meßer vom Landschaftsbeirat hat sich mit Anwohnern getroffen, um die Bäume am Hettkampsweg zu retten. Er sieht jedoch keine Erfolgsaussicht.
Die Wohnungsgenossenschaft Hamborn (Woge) möchte vier barrierearme Mehrfamilienhäuser am Hettkampsweg bauen. Die Anwohner in Nicole Schild kämpft derzeit für den Erhalt der Hainbuchenallee, die dafür weichen soll – wir berichteten.
Ihr Mitstreiter Michael Buchholz, der an der benachbarten Röttgersbachstraße wohnt, hat sich jetzt mit Johannes Meßer zusammengesetzt, der als Vorsitzender des Landschaftsbeirats die Bäume ebenfalls retten möchte. Der Naturschutzexperte ist jedoch pessimistisch: „Der Fällbeschluss steht, die Bäume können jederzeit gerodet werden.“ Denn die Politik hat das Votum des Beirats für den Erhalt der Bäume aufgehoben. Einzig, wenn Anwohner und weitere Duisburger sich für die Allee einsetzen und sich an die Lokalpolitiker wenden, könne sie noch gerettet werden. Schließlich seien die Hainbuchen gesund und die Allee durch das Land geschützt.
Aber allzu laut und effektiv dürfe die Bürgerinitiative um Nicole Schild nicht werden. „Dann schafft die Verwaltung Tatsachen, um die Diskussion zu beenden.“ Die kreisenden Sägen lässt sich die klamme Stadt Duisburg nämlich mit Bundesfördermitteln bezahlen. Bald sollen im gesamten Stadtgebiet noch viele weitere eigentlich geschützte Alleen fallen.
Dass derzeit Oberbürgermeister Sören Link für eine Imagekampagne alle Bezirke besucht und dabei die Forderungen nach mehr Bürgerbeteiligung beklatscht, passt für Meßer nicht zum Verhalten der Verwaltung, die gegen Expertenmeinung und Bürgerwillen geschützte Alleen ohne vernünftigen Grund rodet.
Weitere Unterschriften sammeln
„Duisburg hat genau das Image, das es verdient“, befindet der Fachmann. „Der Politik sind Bäume und Natur nicht mehr wichtig.“ Daher glaubt er auch nicht mehr daran, dass die Hainbuchen am Hettkampsweg stehen bleiben, trotz diverser Vorschläge wie dies gelingen könne, ohne das Bauprojekt der Woge zu gefährden. „In Duisburg gibt es keinen Erfolgsfall, wo eine Allee nach einem Fällbeschluss erhalten wurde.“
Dennoch will Michael Buchholz mit Nicole Schild jetzt weiterkämpfen und Unterschriften sammeln. Beide haben allerdings unabhängig von den Hainbuchen auch Bedenken gegen die Baupläne der Woge. „Da gehört eine Bebauung hin“, sagt Buchholz, der in der Immobilienbranche tätig ist, „aber nicht so massiv.“ Denn die geplanten Mehrfamilienhäuser, findet er, kämen zu nah an sein Grundstück. Außerdem befürchtet er große Parkprobleme, wenn erst etwa 40 Wohnungen auf dem knapp 4500 Quadratmeter großen Baugrundstück entstanden sind – auch wegen der Nähe zum Klinikum Niederrhein an der Fahrner Straße.
Michael Buchholz überlegt daher nun, juristische Schritte gegen das Bauprojekt zu ergreifen und möchte zudem mit den Woge-Genossen sprechen, ob alternative Pläne noch durchsetzbar sind.