Walsum/Hamborn/Meiderich. . Sie gelten als natürliche Läusevernichter und sind bei Menschen als Glücksbringer beliebt: Die Marienkäfer. Man findet sie allerorten.
Sie sind nicht nur hübsch, sondern auch ausgesprochen nützliche Gartenbewohner: die winzigen Marienkäfer. „Die Käfer fressen gerne Blattläuse, das ist ihre Hauptnahrung“, berichtet Martin Schlüpmann, Biologe und Insektenfachmann bei der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet.
Die schwarzgepunkteten, roten oder orangefarbenen Winzlinge sind allgemein beliebt. Sie gelten als Glücksbringer und tun dem Menschen nichts. In der Regel. Anders ist es, wenn sich die Tiere wie es in den 1970er und 1980er Jahren, aber auch vor sieben Jahren in Norddeutschland und Dänemark der Fall war, so stark vermehren, dass sie einfach nicht mehr genug zu fressen finden. Dann versuchen sie auch schon mal, in menschliche Haut zu beißen. Mehr als ein leichtes Zwicken verspürt man aber kaum.
Zu Hause sind sie überall. Im Wald, in Parks, in Gärten, auf Balkonien – und selbst in den Wohnungen, wenn sie sich verfliegen. Sind sie ins Zimmer gelangt, lassen sie sich ganz einfach einsammeln und wieder an die frische Luft setzen.
In unseren Breiten hat man den Eindruck, die kleinen Tierchen sind fast ganzjährig anzutreffen. Vom Frühjahr bis zum späten Herbst kann man ihnen begegnen. Sie überwintern auch hierzulande, dann meist in großen Gruppen. In der Regel sammeln sie sich unter Laub oder Mulch, mitunter auch im Gras. Deshalb sollte man im eigenen Garten auch ein paar unaufgeräumte Stellen lassen, in die sich die Marienkäfer verkriechen können.
Farbenfrohe Konkurrenz aus Asien
Die nicht mal einen Zentimeter langen Tierchen gibt es unterschiedlich gepunktet. Manche tragen zwei, andere drei, fünf oder sieben schwarze Flecken. Neben den heimischen Arten gibt es auch noch eine neue, die asiatische Variante. Sie ist wesentlich farbenfroher, wird deshalb auch Harlekin-Marienkäfer genannt. Aber: „Er ist eine starke Konkurrenz für die heimischen Arten“, sagt Martin Schlüpmann. Er wurde ursprünglich importiert, um in Gewächshäusern Läuse zu verputzen. Ist dann aber ausgebüchst und lebt auch in der freien Natur ganz gut. Schlüpmann ist darüber aber nicht glücklich. Grundsätzlich gelte: „Neue Tierarten hat man irgendwann nicht mehr im Griff“, sagt der Experte.
Es gibt weltweit über 4000 Arten, wie viele davon hierzulande anzutreffen sind, kann man nur raten. Im Durchschnitt werden die kleinen Flieger zwei bis drei Jahre alt, wenn sie nicht vorher von größeren Insekten, Mäusen, Reptilien oder Vögeln verspeist worden sind.