Alt-Hamborn. . Diese Gelegenheit bekommt man nicht alle Tage: Am Sonntag führte Jörg Weißmann vom Heimatverein Interessierte rund ums älteste Hamborner Krankenhaus.
Eine Reise durch die Geschichte des Hamborner St.-Johannes-Hospitals haben Teilnehmer einer Führung rund um das Krankenhaus unternommen. Neben Wissenswertem über die Einrichtung hielt Jörg Weißmann vom Hamborner Heimatverein am Tag des offenen Denkmals auch Infos über den Stadtteil und dessen Entwicklung bereit.
Los ging die sonntägliche Reise in die Vergangenheit am Haupteingang des Hospitals. Erster Halt: Der Brunnen auf dem Parkplatz. „Dieser Brunnen ist ganz eng mit der Geschichte Hamborns verbunden“, beginnt Weißmann und zieht die Teilnehmer sofort in seinen Bann.
„Die beiden Silben ,Ham’ und ,born’ lassen sich von ihm ableiten: ,Ham’ steht für Hof und ,born’ für Quelle“, erklärt er. Und weiter: „Hier gab es vor Jahrhunderten einen Hof, auf dem dieser Brunnen stand. Hier ist der Name des Stadtteils entstanden“, erklärt er. Um diese Quelle herum wuchs mit den Jahrzehnten eine immer größere Siedlung und auch das Krankenhaus.
Das älteste Hospital Hamborns ist im Wesentlichen entstanden zwischen 1878 und 1915. Angefangen hat alles mit drei Betten, erklärt Weißmann. Die Teilnehmer der Führung sind überrascht, hatten sie die Anzahl doch überwiegend auf mehrere Dutzend geschätzt. „Es fing alles in einem Wohnhaus an. Dort wurden drei Betten aufgestellt, wo Kranke versorgt und gepflegt wurden“, weiß Weißmann. „Nach vier Jahren hatte man die Anzahl allerdings verdoppelt“, fügt er hinzu.
Die Geschichte nahm seinen Lauf. Mit einem Blick auf alte Bilder tauchen die Teilnehmer weiter ein in die Geschichte des Hospitals. Sie staunen über die vielen grünen Felder um das Hauptgebäude herum. „Interessant, wie sehr das alles noch ländlich geprägt war zu Beginn des 20. Jahrhunderts“, findet Manfred Küppers, der an der Führung teilnimmt. Für ihn hat das Johannes-Hospital eine ganz besondere Bedeutung. „Ich wurde hier geboren, bin hier in der Nähe aufgewachsen. Da ist eine Reise in die Geschichte sehr interessant“, sagt er. Mit seiner Partnerin Bärbel Becker und den anderen etwa 25 Teilnehmern geht er dann weiter um das Hospital herum.
Die Aussicht genießen
Immer wieder bleibt die Gruppe stehen, betrachtet alte Bilder und lauscht Weißmann. Der erklärt, dass das Krankenhaus so schnell wuchs, da die Stahlarbeit für einen starken Anstieg der Bevölkerung sorgte. „Und man muss leider auch sagen, dass die Arbeit nicht ungefährlich war“, sagt Weißmann. „Es konnte immer etwas passieren. Nicht selten mussten Stahlarbeiter, die sich ganz in der Nähe verletzt hatten, hier behandelt werden.“
Schließlich treten die Teilnehmer in das Krankenhaus ein. Als Höhepunkt der Tour dürfen sie in die oberste Etage und dann sogar auf eine Aussichtsplattform. Die Fotoapparate gezückt, nehmen sie Hamborn von oben in den Blick und schwelgen in Erinnerungen.