Marxloh. In Duisburg-Röttgersbach sollen hinter, beziehungsweise neben einem neuen Kindergarten Mehrfamilienhäuser entstehen.
3700 Quadratmeter groß ist das verwilderte Grundstück zwischen der neuen Kindertagesstätte an der Kopernikusstraße und dem Gelände vom Kleingartenverein Erholung. Sieben bis acht Eigenheime hätten bislang darauf gebaut werden können. Aber dafür fand sich nie ein Investor. Jetzt wird umgeplant, sollen dort zwei Mehrfamilienhäuser zugelassen werden. In der Bezirksvertretung wurde das einstimmig begrüßt.
Und bei der Bürgeranhörung im Bezirksrathaus in Hamborn gab es jetzt keinerlei Wortmeldung dazu. Die Lindex-Projektierungs-GmbH aus Paderborn hat die Stadtverwaltung offenbar dazu veranlasst, den dort bislang geltenden Bebauungsplan zu ändern. „Es besteht aufgrund der Zuwanderung der letzten Jahre Bedarf an gefördertem Wohnraum“, begründete der Vertreter des beauftragten Essener Planungsbüros BKR die Umplanung. Auch der dort bislang mögliche Spielplatz sei nicht mehr erforderlich. Es gebe genügend Alternativen in der Umgebung, hieß es.
Die Planung der Essener sieht einen zweigeschossigen Mehrfamilienhausblock mit einem aufgesetzten, aber in den Umrissen kleineren Staffelgeschoss vor. Zusammen macht das rund 15 Wohnungen an der Straße Im Holtkamp, wobei die Parkplätze neben und hinter dem Haus liegen. Ein ähnliches, aber winkelförmiges Gebäude mit weiteren bis zu 15 Wohnungen würde an der Kopernikusstraße die Lücke zwischen Kita und benachbarter Wohnbebauung schließen. Seine Parkplätze befänden sich vor dem Haus, so dass sich zwischen beiden Häusern und im Hinterland der Kita eine größere Grünfläche ergeben würde.
Ratsherr Karlheinz Hagenbuck (SGU) vermisste eine Seitenansicht der Gebäude, um sie sich besser vorstellen zu können. Bezirksvertreter Herbert Fürmann (Linke) regte an, dort eine Dachbegrünung vorzuschreiben. Ratsfrau Britta Söntgerath (Piraten) schlug vor, die Versickerung des dortigen Niederschlagswassers vorzuschreiben, um für die Bewohner der künftigen Sozialwohnungen die Nebenkosten geringer zu halten. Zum Antrag wurden alle diese Vorschläge nicht erhoben.
Auf die Heiztechnik und erneuerbare Energien angesprochen, erklärte der Planer aus Essen, die Grundversorgung solle wohl durch Gas gedeckt werden. Der Vertreter der Stadtverwaltung erklärte, solcher Festsetzungen bedürfe es nicht, da die Energiestandards ohnehin ständig verschärft würden.
Baurecht in einem Jahr geplant
Ratsfrau Martina Herrmann (SPD) wollte wissen, woher die Einschätzung komme, dort sei ein Spielplatz nicht mehr nötig. „Laut Spielplatzbedarfsplan des Jugendamtes“, antwortete ihr der Vertreter des Planungsamtes. Für einen Spielplatz, der Kindern unterschiedlicher Altersgruppen dort Platz biete, sei die Fläche zu klein.
Ob die Häuser barrierefrei oder gar als Mehr-Generationen-Häuser angelegt würden, fragte Ratsherr Joachim Hajdenik (SPD). „Auf jeden Fall bedarfsgerecht“, lautete die Antwort des Planers. Ratsherr Alan Imamura (AfD) erkundigte sich, welchen Zeitplan die Planer hätten. Die wollen in einem Jahr dort Baurecht schaffen.