Alt-Hamborn. . Die Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule hat einen verwilderten Schulgarten aufgemöbelt. Am Dienstag wurde er offiziell eingeweiht und freigegeben.

Es ist geschafft: Seit Dienstag hat die Leibniz-Gesamtschule im Schatten der Hamborner Abtei ein „Außenklassenzimmer“. Im neu gestalteten Schulgarten neben dem Sportplatz kann ab sofort unterrichtet werden. „Es ist alles da, was man braucht“, sagt Schulleiter Karl Hußmann. „Sogar eine Tafel!“

Rund anderthalb Jahre dauerte es, bis der verwilderte und deshalb nicht mehr nutzbare Garten auf Vordermann gebracht war. Jetzt fehlen nur noch Kleinigkeiten – wie ein paar Meter Bodenplatten, die den Rundweg vervollständigen sollen. Wenn es irgendwelche Platten wären, wäre der Weg längst fertig. Aber es handelt sich um handgefertigte Stücke: Alle Schüler hatten die Gelegenheit, Platten mit Mosaik zu belegen. So ist ein buntes Kunstwerk entstanden, das fast zu schade zum Betreten ist.

Auch eine Hängematte steht den Schülern zur Verfügung.
Auch eine Hängematte steht den Schülern zur Verfügung. © Funke Foto Services

Mit zahlreichen Gästen, darunter Bürgermeister Volker Mosblech und Bezirksbürgermeister Uwe Heider, aber auch Freunde und Förderer aus dem benachbarten Botanischen Garten, weihten die Schüler das Kleinod ein. Heider war es etwas unangenehm, in der ersten Reihe sitzen zu müssen. „Da gehören eigentlich eher die Macher hin“, sagte er mit Blick auf die Pädagogen.

Mit kleinen Darbietungen und Häppchen – oder anders gesagt: Brot und Spielen – begann die Einweihungsparty. Und wie es sich gehört, wurde auch ein Band durchschnitten, bevor die Gäste das Gelände betreten durften. Wer nicht weiß, wo sich der Garten befindet, wird ihn lange suchen. Denn: Er liegt versteckt im Busch. Nur ein Trampelpfad verrät, dass sich dort etwas befinden muss, das oft besucht, aber nicht zu erkennen ist.

Tanzdarbietungen gab es für die Gäste.
Tanzdarbietungen gab es für die Gäste. © Funke Foto Services

Verwendet wurden fürs „Mobiliar“ vor allem Altmaterialien, die eigentlich auf dem Müll hätten landen sollen: dicke Bretter, aus denen rustikale Tische und Bänke gezimmert wurden, und alte Wegplatten, die als Beetbegrenzung dienen. Upcycling nennt man das in der Fachsprache. Das heißt: Aus Wegwerfartikeln werden nützliche Gegenstände.

Projekt „Bildung als Chance“

Die Gestaltung des „ökologisch-funktionalen Lehr- und Lerngartens“ hat ein Sozialpädagogenteam begleitet. Die Aktion ist Teil des Projekts „Bildung als Chance“, das die Haniel-Stiftung mit den drei Sozialunternehmen Apeiros e.V., Chancenwerk e.V. und Teach First Deutschland durchführt, um bildungsbenachteiligte Kinder zu fördern. Neben dem „Außenklassenzimmer“ für Biologieunterricht und andere spezielle Bildungsangebote, gibt es noch einen weiteren grünen Unterrichtsraum fürs „Leibniz“ – im Gewächshaus des nahen Botanischen Gartens.