Neumühl. Firmenchefs im Gewerbegebiet ärgert, dass sie von Teilsperrungen der Straße Am Inzerfeld erst kurzfristig erfuhren. Jetzt gibt’s Verkehrsprobleme.

Robert Warmsbach von der gleichnamigen Autosattlerei ärgert sich über die Stadt. Sie erneuert seit Montag die Kreuzung Am Inzerfeld/Boschstraße. In dem Neumühler Gewerbegebiet liegt unter anderem die Autosattlerei. Durch die Bauarbeiten ist die Einbahnstraße Am Inzerfeld nun eine Sackgasse. Erfahren hat Warmbach von den Bauarbeiten erst zufällig am Freitag, durch Baustellenschilder. Das findet er deutlich zu kurz. „Ich hätte mir im Vorfeld eine Benachrichtigung gewünscht. So hätte ich meinen Kunden Bescheid geben können.“

Schwierigkeiten haben allerdings vor allem Lastwagenfahrer, die die Betriebe Am Inzerfeld beliefern oder von den Betriebshöfen mit Ware zu Kunden geschickt werden. „Seit Montag haben wir hier Chaos“, sagt Warmsbach. Gerade der Schwerlastverkehr habe erhebliche Probleme mit der Sackgasse. Lastwagen, darunter auch große 38-Tonner, haben Probleme, in der zweispurigen, beparkten Straße zu wenden. „Die Baustelle ist ein massiver Eingriff in die Infrastruktur“, sagt Thomas Scholzen von der ebenfalls betroffenen Feinblechfirma FSC Scholzen.

Lastwagen fahren durchs Wohngebiet

Die Bewohner des benachbarten Wohngebietes werden dies ebenfalls spüren, sagen die beiden Firmenchefs voraus. Denn die Lastwagen würden auf dem Weg zur B8 und zur A42 dahin ausweichen. Am Wochenende wird es sogar Nachtlieferungen in das Gewerbegebiet geben.

Allerdings begrüßen die Firmenchefs grundsätzlich die Bauarbeiten, weil diese die Straße ausbessern und Schlaglöcher beseitigen. „Aber die Kommunikation seitens der Stadt war absolut mangelhaft“, sagt Thomas Scholzen.

Nicht nur Brummi-, sondern auch Autofahrer hätten mit der Straßensperrung Probleme. So würden gerade Ortsunkundige, die zum Neumühler Ortskern wollen, von ihrem Navigationsgerät durch die Straße geführt, wo sie von den rot-weißen Absperrungen gestoppt werden. „Dann fahren sie über mein Gelände, um zur Boschstraße zu kommen, bis zu 50 Autos am Tag“, sagt Scholzen, der an beiden Kreuzungsstraßen ein Tor zum Betriebshof hat.

Benachrichtigungen in der Regel drei Wochen vor Baubeginn

„Aber das ist alles nicht so schlimm, wir wären nur gerne vorab von der Stadt informiert gewesen.“ Vor gut zwei Wochen habe er zwar von der Stadt einen Brief mit vagem Inhalt über geplante Bauarbeiten bekommen, aber erst durch die Baustellenschilder von der Sackgasse erfahren.

Der Bauleiter hat sich dafür bereits entschuldigt, und am Mittwochmorgen kam Dieter Caspers vom Straßenbauamt, um den Geschäftsleuten vor Ort die Baumaßnahmen detailliert vorzustellen. In der Regel schreibe die Stadt die Betroffenen drei Wochen vor Baubeginn an, doch das lasse sich nicht für alle rund 100 Baustellen in Duisburg einhalten, sagt Caspers. „Die Kreuzung plus 30 Meter der vier Arme werden erneuert. Das ist dringend notwendig.“ Es gibt eine neue Fahrbahn und abgesenkte Bürgersteige mit Noppen oder Rippen („taktile Bodenelemente“) für Blinde.

Finanziell vom Bund gefördert

Zudem wird an der Kreuzung eine Grünfläche mit zwei Bäumen angelegt. Umgesetzt werden die Pläne in mehreren Abschnitten, voraussichtlich in den nächsten drei Monaten. Caspers: „Die Maßnahmen kosten rund 200 000 Euro und werden vom Bund gefördert.“