Meiderich. . Der Umweltausschuss soll sich erneut des Themas annehmen. Stadt will die Bügelstraße ab Oktober umgestalten . Rat hat schon zugestimmt.

Der Fällung sieben alter Platanen und zweier Baumhaseln an der Bügelstraße hat der Beirat der Unteren Landschaftsbehörde nicht zugestimmt – obwohl der Rat der Stadt Duisburg sie bereits abgesegnet hat. „Der Umweltausschuss soll sich noch einmal mit dem Thema befassen“, lautete die Empfehlung der Umwelt-Fachleute. Der Beirat vermisste den Hinweis, welche Bäume als Ersatz gepflanzt werden sollen. Außerdem will er sichergestellt wissen, dass der Allee-Charakter erhalten bleibt.

Die Stadt Duisburg möchte ab Oktober dieses Jahres die Bügelstraße in zwei Abschnitten neu ausbauen. Dabei handelt es sich um eine sogenannte KiDu-Maßnahme (Kommunale Investitionen in Duisburg). Die Bundesregierung stellt der Stadt für solche Investitionen bekanntlich 73 Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt sind in Duisburg 213 Projekte geplant.

Bei der Gelegenheit soll die Fahrbahn von jetzt 7,50 Metern Breite auf 6,50 Meter eingeengt werden. Beidseitig ist vorgesehen, die Straßenränder um 50 Zentimeter zu verlegen. Dadurch entsteht mehr Raum für die Bäume, deren Wurzeln sowohl die Gehwege als auch die Fahrbahn stark geschädigt haben. Zudem sind durch die Wurzeln bereits Probleme an einer Grundstücksmauer aufgetreten, auch die Entwässerung der Flächen sei nicht mehr gegeben. Deshalb ist es aus Sicht der Stadt Duisburg „zwingend“ nötig, diese Bäume zu fällen. Obwohl sie laut Landschaftsgesetz NRW geschützt sind.

Der Landschaftsbeirat hat die Pläne der Stadt kontrovers diskutiert, kam am Ende zu folgendem Ergebnis: Fünf Mitglieder stimmten der Fällung zu, fünf waren dagegen – bei drei Enthaltungen. Somit war die Maßnahme abgelehnt.

Bei den Bäumen, die fallen sollen, handelt es sich um folgende: zwei am Parkplatz an der Ecke Varziner Straße/Bügelstraße (Ein- und Ausfahrt). Ein weiterer befindet sich gegenüber der Parkplatz-Einfahrt. Die weiteren Bäume stehen vor den Häusern 40, 39, 37, 35, 33 und 25. Der Stammumfang der Platanen beträgt etwa zwei bis drei Meter, der der beiden Haseln 40 und 100 Zentimeter.

Durch die geplante Entsiegelung der Flächen (Rückbau der Straße) sollen sich die Lebensbedingungen für die Bäume verbessern – es sind sechs Nachpflanzungen geplant. Mehr Bäume sollen künftig aus technischen Gründen dort nicht gepflanzt werden. Andernfalls gebe es Probleme mit vorhandenen Versorgungsleitungen.

Bürgerwille nicht berücksichtigt

Nur ein paar Meter weiter, an der Varziner Straße, lehnt die Stadt übrigens die Fällung, ja sogar den Rückschnitt alter, bereits windbrüchiger Platanen ab. Obwohl Anlieger ausdrücklich darum bitten. Die Bäume seien gesund, die Probleme durch Rindenabwurf und den allergieauslösenden Samen seien hinzunehmen, heißt es.