Ruhrort. . Der Förderverein für ein maritimes Ruhrort lädt seit acht Jahren zum Maifest am Flaggenmast auf der Mühlenweide. Ein schöner Brauch.

Die Sonne lacht, eine leichte Brise weht über die Mühlenweide, 100 Fahnen flattern im Wind, ein Shanty-Chor singt Seemannslieder und der Duft von Bratwurst zieht über den Platz – willkommen beim 8. Ruhrorter Flaggenfest.

Benno Lensdorf, früherer Duisburger Bürgermeister und Mitglied im „Förderverein für ein maritimes Ruhrort“, ist die Erleichterung anzumerken: Dieses Jahr meint es Petrus mal wieder sehr gut mit den Freunden und Förderern des Hafenstadtteils.

Der Shanty-Chor MK Mülheim an der Ruhr „Kormoran“ präsentierte rund 20 Lieder von der Waterkant.
Der Shanty-Chor MK Mülheim an der Ruhr „Kormoran“ präsentierte rund 20 Lieder von der Waterkant. © Funke Foto Services

Und so füllen sich die Biertischreihen rasch, als der Shanty-Chor MK Mülheim Kormoran seine ersten Lieder anstimmt. Knapp 100 Stücke haben die „Binnenschiffer“ im Repertoire, rund 20 präsentierten sie beim Flaggenfest. Die Frühlingsparty am Rhein hatten Benno Lensdorf und seine Mitstreiter vor acht Jahren aus der Taufe gehoben, als der gerade frisch restaurierte Flaggenmast eingeweiht wurde.

Engagement für den Stadtteil

Rund 80 000 Euro hat die Reparatur damals gekostet, Geld, das durch Spenden zusammenkam von Menschen und Firmen, denen Duisburg, ganz besonders aber Ruhrort am Herzen liegt.

Zur maritimen Maibaumfeier am Flaggenmast kamen zahlreiche Gäste.
Zur maritimen Maibaumfeier am Flaggenmast kamen zahlreiche Gäste. © Funke Foto Services

Der knapp 40 Meter hohe Mast ist ein Wahrzeichen Duisburgs, die bunten Fahnen von Vereinen, Firmen und Verbänden grüßen die Skipper. Das Bauwerk mit integriertem Imbiss stammt aus den 1960er Jahren, die Stadt hatte aber kein Geld, um es in Schuss zu halten. Also gründete sich der Förderverein. Der hat seine Aktivitäten nicht etwas eingestellt, als der Mast repariert war, sondern suchte sich neue Aufgaben.

Am Leinpfad ließ der Verein die alten Stadtwappen, die einst zur Erinnerung an ehemalige ost- und mitteldeutscher Städte an der Autobahn 59 angebracht waren, im Zuge der Sanierung aber abgebaut wurden, anbringen. 25 000 Euro kostete diese Aktion im Jahr 2012.

Zwei Jahre später wurde der alte, einstmals dampfbetriebene Hafenkran restauriert – rund 81 000 Euro trommelte Lensdorf zusammen. Nun steht ein weiteres Projekt an: Die Wiederaufstellung der Schiffsschraubenskulptur am Leinpfad.