Duisburg-Walsum. . Bundesverkehrsministeium befürwortet die Verlängerung der A 59 als Bundesstraße B 8 bis nach Wesel. In Voerde stößt der Plan auf wenig Geegenliebe.

Der Bund sieht einen „vordringlichen Bedarf“ für den Bau einer neuen Durchgangsstraße vom A-59-Anschluss Dinslaken West (Friedrich-Ebert-Straße in Overbruch/Vierlinden) bis Wesel. In Walsum löste die Nachricht Freude aus – endlich gab es Hoffnung, dass die hohe Verkehrs- und damit Lärm- und Abgasbelastung der Walsumer zurückgehen könnte. Zu früh gefreut.

Während Dinslaken und Wesel keine Bedenken gegen die Weiterführung der Autobahn 59 in Form einer gut ausgebauten Bundesstraße, der B8n (Bundesstraße 8 neu) haben, lehnt Voerde die Trasse zumindest in der jetzt geplanten Form und mit der vorgesehenen Trassenführung ab. Der Planungsausschuss der Nachbarstadt hat erst vor wenigen Tagen beschlossen, mit sehr deutlichen Worten eine Stellungnahme beim Bund abzugeben. Man sei zwar für eine „Verbesserung der Verkehrsverhältnisse“, lehne die Trasse aber als „unverträglich“ ab. Die Idee konterkariere die Arbeit der Stadt Voerde. Sie will mehr Lebensqualität für die Bürger, nicht weniger. Außerdem sollen „Naturräume“ erhalten und nicht zerschnitten werden. Die Voerder Politik fordert Altenativplanungen.

Täglich 27 000 Fahrzeuge

Auch der Förderverein Haus Voerde protestiert: Dadurch werde das Denkmal beeinträchtigt, da die Straße nur 30 Meter am Wasserschloss vorbeiführen würde.

Die neue B8-Trasse um Walsum herum.
Die neue B8-Trasse um Walsum herum. © WNM

Die Walsumer versprechen sich von einer Verlängerung der A 59 nur Vorteile. Pendler könnten die Strecke nutzen und müssten nicht mehr auf teils ohnehin stark belasteten innerstädtischen Straßen entlangfahren – etwa Römer-, Friedrich-Ebert- und Herzogstraße.

„Ich fände das gut“, sagte Bezirksamtsleiter Jürgen Scherhag, ohne eine Sekunde nachdenken zu müssen. Genauso sieht das Walsums Bezirksbürgermeister Georg Salomon. „Dann hätten die vielen Staus bei uns endlich ein Ende, Walsum würde sehr entlastet“, äußerte Salomon.

Die Straße soll zweistreifig werden

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Die Argumente der Nachbarn aus Voerde lässt längst nicht jeder im höchsten Norden Duisburgs gelten: „Wir haben hier seit ewigen Zeiten die hohe Verkehrsbelastung“, sagte eine Walsumerin im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie appelliert an die Voerder, dies zu bedenken.

Die Ausbau-Idee ist nachzulesen im Entwurf des Bundesverkehrswegplans 2030. Für die 13,3 Kilometer lange Strecke, die vom nördlichen Endpunkt der A 59 in einem Bogen um Overbruch herum und dann in Richtung Wesel führen soll, sind 93 Millionen Euro Baukosten eingeplant. Die Straße soll zweistreifig werden. Die „Umweltbetroffenheit“ wird als hoch eingestuft, da Acker- und Waldflächen geopfert würden. Derzeit quälen sich über die vorhandenen Straßen bis zu 27 000 Fahrzeuge pro Tag.