Röttgersbach. . In diesem Teil unserer Serie „MItmenschen“ stellen wir das Ehepaaar Monika und Bruno Szordikowski vor. Die beiden sind wahre Musikfans.
Seit fünf Jahrzehnten ist Bruno Szordikowski musikalisch unterwegs. Als Musiker, Musiklehrer und Autor von Gitarrenlehr- und Notenbüchern. Jetzt ist sein neuestes Werk erschienen: Folk-Hits. In dem Band sind 25 weltberühmte Lieder mit Gitarrennoten veröffentlicht – darunter Klassiker wie „Whiskey In The Jar“, und „Guantanamera“.
„Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht genau, wie viele Bücher schon erschienen sind“, sagt der 71-Jährige. Auf jeden Fall sind es mehr als 20 – und das nächste ist schon in Vorbereitung: 25 Rock-Hits. Auch die will der renommierte Musikverlag Schott auf den Markt bringen.
Bruno Szordikowskis Karriere begann früh. Er studierte Musik am Duisburger Konservatorium, das an die Folkwangschule angegliedert wurde. Seine spätere Frau Monika kannte er da schon. Zusammen mit ihr, der Gitarristin und Sängerin, tingelte er durch die Szenekneipen – gab Konzerte im Stil von Abi und Esther Ofarim. Das war in der Hippie-Zeit, also den späten 1960ern und frühen 1970er Jahren.
Im Jahr des weltberühmten Woodstock-Festivals, 1969, heirateten die beiden. Obwohl das damals bei jungen Leuten eher nicht angesagt war. Aber: Die beiden Marxloher dachten pragmatisch: „Wir wollten zusammenziehen, hätten die Wohnung aber nicht ohne Trauschein bekommen“, erzählen sie – und lachen.
Sie verdiente bald ihre Brötchen als kaufmännische Angestellte bei Thyssen und Klöckner, er blieb der Musik treu: als Lehrer an der Mülheimer Musikschule. Der hielt er über 40 Jahre die Treue. Zunächst als Gitarrenlehrer, später als Fachbereichsleiter und Experte für Sonderpädagogik. So gründete er etwa eine Band, in der auch Behinderte musizierten. „Damals hat noch keiner von Inklusion gesprochen. Bei uns gab es sie schon.“
Die Veröffentlichung der verschiedenen Notenbücher (von Klassik über Kinderlieder bis Rock) waren immer „nur Hobby“. Ein paar Mark, beziehungsweise Euro kommen dadurch schon zusammen. Ein Bestseller war „leider bisher nicht darunter“, sagt Monika und schmunzelt.
Wer die Werke von Bruno Szordikowski kennenlernen möchte, kann sich im Internet umschauen. Auf Youtube etwa finden sich zahlreiche Beiträge von Musikern, die nach seinen Noten spielen.
Wenn die Eheleute nicht selbst musizieren oder zu Konzerten nahezu jeder Stilrichtung gehen, reisen sie gerne: Asien, Indien bis China, hat es ihnen angetan („wegen der Exotik“), aber auch Spanien und Irland. Egal, wo sie sind: Die Lieder der Menschen wollen sie in jedem Fall kennenlernen.