Hamborn. Abknickende Vorfahrt beim Linksabbiegen von der Duisburger Straße auf den Willy-Brandt-Ring

Gleich fünf Prüfaufträge zu Verkehrsthemen hatten SPD, Linke und Grüne in der Bezirksvertretung jetzt für die Stadtverwaltung parat. Sie fanden dafür in dem Gremium jeweils allgemeine Zustimmung. Ein großer Dorn im Auge sind ihnen dabei die Zustände im Berufsverkehr auf der großen Kreuzung aus Weseler Straße/Duisburger Straße und Stockholmer Straße/Willy-Brandt-Ring. Notfalls, so fordern sie, soll eine bauliche Umgestaltung dort den Verkehrsfluss verbessern.

Insgesamt zwölf Fahrmöglichkeiten regelt die dortige Ampel, haben sie festgestellt. Möglicherweise entspreche sie an der bedeutendsten Kreuzung im Stadtbezirk aber nicht mehr dem neuesten Stand der Technik, zumal auch noch die Straßenbahnen der Linie 903 sie befahren - mit Hilfe einer Vorrangschaltung.

„Durch die Ampelschaltung werden diverse, den fließenden Verkehr stark behindernde Situationen geschaffen“, heißt es in dem Antrag. So lasse sie für Linksabbieger von der Stockholmer Straße auf die Duisburger Straße Richtung Hamborn maximal fünf Autos bei grün durch. Dadurch werde nicht nur der Geradeausverkehr auf der Stockholmer Straße behindert, weil der Rückstau der Linksabbieger viel länger als die Abbiegespur für sie sei. Autofahrer, die von der A 59 aus Richtung Walsum kämen, hätten kaum eine Chance, sich einordnen zu können. In Gegenrichtung, also bei Linksabbiegern vom Willy-Brandt-Ring auf die Weseler Straße, sei die Situation nicht viel besser.

Auf der Weseler Straße staue sich der Verkehr manchmal bis hinter das Pollmannkreuz. Das behindere, so die drei Parteien, auch die Linie 903, die dort noch kein eigenes Gleisbett hat. Zu- und Abfahrten von der Verwaltung von Grillo würden die Situation noch verschärfen, vor allem Linksabbieger aus Hamborn, die zu Grillo wollten. Ihnen versperre der Stau in Gegenrichtung die Zufahrt auf das Gelände.

Als misslich beklagen die drei Bündnispartner auch die Art und Weise, wie die Vorrangschaltung für die 903 dort funktioniere. Trotz zweier Linksabbiegespuren von Hamborn auf den Willy-Brandt-Ring komme es jedenfalls zu massiven Verzögerungen. Denn nach der vorrangigen Durchfahrt der 903 würden erst alle anderen Verbindungen freigegeben, ehe die Linksabbieger an der Reihe seien.

Die Bahnen selbst könnten gar nicht einfach durchfahren, sondern müssten den sich auflösenden Querverkehr auf der Kreuzung abwarten.

All das soll nach dem Willen der Bezirksvertretung jetzt auf den Prüfstand. Auch Umbauten sollen in Erwägung gezogen werden. So halten die drei Parteien den Zukauf von Flächen von Grillo an der Lohstraße für möglich, weil auch Grillo einer Verbesserung wolle.

Außerdem wird die Verwaltung gebeten, zu prüfen, ob das Abbiegen von der Duisburger Straße in den Willy-Brandt-Ring nicht zur abknickenden Vorfahrt erhoben werden könnte, einschließlich Anpassung der Ampelschaltung. Damit soll der Verkehr endlich auf die Umgehungsstraße ausgerichtet werden.