Ruhrort.. Der Hafenstadtteil Ruhrort trägt seinen gerüttelten Anteil am Programm des städtischen Kulturfests 2016. Auch deshalb lohnt ein Besuch dort immer.


Während das Kreativquartier Ruhrort hauptsächlich als quirliger Hafenstadtteil mit lebendiger Kulturszene und Erholungswert am Wasser wahrgenommen wird, tragen die Kreativen am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr auch entscheidend zum Gelingen des Duisburger Kulturfestivals bei.

Spielorte wie beispielhaft das Café Kaldi, das Lokal Harmonie, das Gemeindehaus Ruhrort, das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt, sowie die zum Festivalzentrum „Heimathafen“ gewandelte Christengemeinde in der Landwehrstraße zeugen vom real existierenden, veranstalterischen Potenzial des Hafenquartiers.

Mit zwei Projekten hat sich die vom Kreativkreis zum kreativwirtschaftlichen Kreativquartier Ruhrort UG gewandelten Initiative auch in diesem Jahr ins Festivalprogramm eingebracht.

Strickguerilla prägen Stadtteil

In der ruhrART-Galerie am Leinpfad eröffnet am Samstag, 27. Februar, ab 18 Uhr eine Ausstellung mit Kreationen der Ruhrorter Strickguerilla. Neben Kunstwerken, die zum Teil bereits bei Außeneinsätzen im Quartier in Würde gealtert sind, werden auch neue Schöpfungen gezeigt, die sicherlich über kurz oder lang ihren Einsatzort im urbanen Raum finden werden.

Mit einer Fotoausstellung werden einige Aktionen der letzten Jahre gezeigt, die in der Regel über Nacht auftauchen und für große Verzückung bei Betrachtern sorgen. Die sich auch von gelegentlichem Vandalismus nicht entmutigenden Akteure bleiben dabei in Anonymität, die zum Konzept des Wirkens von Guerilla-Knitting-Initiativen gehört. Die Ausstellung ist dann während der Festivalzeit mittwochs bis freitags von 17 bis 19 Uhr und samstags und sonntags von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

An Orte, die sonst nicht zu Kreativspielorten zählen, sondern im „richtigen Leben“ als Arbeitsumfeld dienen, lockt die Reihe „Wasserlyrik I bis III“, in der Rezitator Wolfgang Hausmann die Werke von großen Literaten zu drei Oberthemnen auswählen und lesen wird. Jeweils am Sonntag des Festivalzeitraums um 16 Uhr wird er dabei jeweils von unterschiedlichen musikalischen Gästen unterstützt.

Am Sonntag, 28. Februar, geht es ins Auditorium der Firma Ophardt Maritim über dem Bunkerhafen an der Hafenstraße zum Thema „Was das Wasser uns erzählt“ mit Gedichten vom ‚Bachlauf bis zu den rollenden Fluten‘. Flussgeschichten von Christian Friedrich.

Daniel Schubart‘s ‚Forelle‘ über Clemens Brentano und Joseph von Eichendorff, Heinrich Heine mit „Loreley“ bis zu Arno Holz. Musikalische Begleitung mit Werken von Franz Schubert und Astor Piazzolla: Friederike Lisken, Violoncello; Jonas Liesenfeld, Violine; Hans Lembke, Piano – ein Genuss für Auge und Ohr.