Röttgersbach. Bezirksvertretung Hamborn: Am Hettkampsweg sollen vier Mehrfamilienhäuser entstehen. Dazu müsste man Alleebäume fällen, was eigentlich verboten ist

Vier Mehrfamilienhäuser will die Wohnungsgenossenschaft Hamborn (WoGe) auf der Wiese am Hettkampsweg errichten. Vor etwa ei­nem Jahr wurde die Planung den Bürgern vorgestellt (wir berichteten).

Zu den Bäumen auf der Straßenseite, an der die Wiese liegt, hieß es damals, sie sollten erhalten bleiben. Auf Fragen der Bürger wurde geantwortet, ein Fußweg solle um die vorhandenen Bäume herum gebaut werden. Jetzt befürwortete die Bezirksvertretung Hamborn just die Fällung dieser neun Hainbuchen nach kurzer Diskussion.

Begründung: Sie verhindern nun doch die Schließung der Lücke im Gehweg. Die Bäume entlang des Hettkampswegs bilden eine Allee. Und Alleen stehen besonders unter Schutz. Während sich der Beirat bei der Unteren Landschaftsbehörde schon im Sommer 2015 strikt gegen ihre Fällung aussprach, folgten die Bezirksvertreter jetzt dem gegenteiligen Vorschlag der Stadtverwaltung: Der Rat der Stadt soll Ende Februar der Fällung zustimmen. Nur Nalan Aksu (Grüne) sprach dagegen.

Der Beirat hatte angeregt, den vorhandenen Gehweg auf der anderen Straßenseite um 50 Zentimeter zu verbreitern. Denn nach Angaben der Stadtverwaltung muss ein regulärer Gehweg eine Breite von 2,50 Metern haben. Der vorhandene Weg sei aber nur zwei Meter breit und werde eben auch noch durch die Bäume beeinträchtigt. Stellenweise betrage die nutzbare Breite nur 80 Zentimeter.

„Es war aber nicht möglich, die Gehwege um die Bäume herumzubauen“, hielt ihr SPD-Ratsfrau Martina Herrmann entgegen. Die Begründung dafür lieferte SPD-Sprecher Volker Thierfeld: „Ungerade Gehwege, das ist vor allem betagten Menschen nicht zumutbar.“

Nun hatte die Untere Landschaftsbehörde einen Gutachter beauftragt, sich die Straßenseite der Wiese und des geplanten neuen Gehwegs-Abschnitts mal anzuschauen. Sein Vorschlag lautete, den Lückenschluss in fünf Metern Abstand von diesen Bäumen zu bauen. Wenn man dann die Baumkronen etwas zurückschneide, reichten die vorhandenen Baumscheiben aus, um die Bäume lebensfähig zu erhalten.

Darüber diskutierten die Bezirksvertreter aber nicht. Denn nach der Sitzungsvorlage verfügt die Stadt auf der Seite der Wiese nur über einen zwei Meter breiten Randstreifen, in dem die Bäume stehen. Der zweite Gehweg müsste dann komplett auf dem Grundstück der WoGe angelegt werden. Die aber könne maximal 1,50 Meter Breite dafür abgeben. Sonst „lässt sich das Vorhaben für die WoGe nicht mehr wirtschaftlich darstellen“, sollte ihr Baugrundstück dadurch entsprechend verkleinert werden, heißt es darin.

Schließlich habe die WoGe aber zugesagt, an Stelle der gefällten Bäume neue zu pflanzen.