Vierlinden. . Einbrecher hatten im Herbst 2015 einen Abendmahlkelch aus dem evangelischen Gemeindezentrum gestohlen Küster bekam ihn nun zurück.

Anfang Oktober 2015 war aus dem Martin-Niemöller-Haus, dem Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Vierlinden, ein silberner Abendmahlkelch gestohlen worden. Jetzt steht er wieder an seinem Platz. Küster Jürgen Markert hofft, dass damit eine lange Zeit der Heimsuchungen ein Ende gefunden hat.

Kurz nachdem diese Zeitung über die Vorgänge rund um das Gemeindezentrum berichtet hatte, wurde der Kelch gefunden.

Eine junge Frau brachte den Kelch zur Polizei und gab an, ihn in einem Hamborner Gebüsch gefunden zu haben. Jürgen Markert, der nach dem Einbruch eine Belohnung für die Wiederbeschaffung des Kelchs ausgesetzt hatte, würde sich freuen, wenn die Frau sich bei ihm melden würde: „Ich habe weder den Namen noch die Adresse der jungen Frau. Deswegen hier meine Bitte: Wenn sie das lesen, kommen sie vorbei!“

Der Kelch, der bereits in der alten Walsumer Christusgemeinde für Abendmahlfeiern verwendet wurde, sei glücklicherweise unbeschädigt: „Ich hatte erst befürchtet, er sei zerkratzt oder verbeult. Ist jedoch nicht der Fall.“

Der Polizei, sagt Markert, sei er nicht nur wegen des wieder beschafften Abendmahl-Kelches dankbar: „Seitdem die Präsenz rund um unser Gemeindezentrum verstärkt wurde, haben wir endlich wieder unsere Ruhe“, sagt Markert, „einen herzlichen Dank an die Beamten, die dazu beigetragen haben.“

Der Diebstahl des Kelches und zweier wertvoller Altarteppiche war für den Küster und die Besucher des Gemeindehauses nur die Spitze eines Eisbergs von Belästigungen, Bedrohungen und Beleidigungen.

Monatelang hatten sich ungestört Cannabis-Konsumenten im Garten des Gemeindehauses getroffen, hatten die oft alten und gehbehinderten Besucher kirchlicher Gruppen mit christenfeindlich Schmähungen beleidigt.

„Regelrecht terrorisiert“, wie Markert sagt. Schmierereien, Fäkalien im Garten und Massen von Tütchen mit Cannabis-Spuren legten noch im Herbst Zeugnis von den Vorkommnissen ab.

„Nachdem die Sache öffentlich wurde, nach der Berichterstattung in ihrer Zeitung, wurde die Polizei-Präsenz deutlich erhöht“, sagt der Küster, „mit dem Erfolg, dass nicht nur wir im Gemeindezentrum jetzt Ruhe haben, sondern das ganze Viertel rund um die Canarisstraße davon profitiert.“ Dies hätten ihm, sagt Markert, auch Menschen aus der Nachbarschaft bestätigt.

Die Gemeindearbeit profitiere außerdem von der neuen Ruhe rund um das Gemeindehaus: „Es gab ja zahlreiche Gemeindeglieder, die sich schon nicht mehr trauten, zu uns zu kommen. Das ist jetzt nicht mehr so“, sagt Jürgen Marktert.