Meiderich. . Kirchbau-Förderverein „Pro Dommo“ startete 2006 mit dem fast aussichtslosen Unterfangen, den „Meidericher Dom“ zu sanieren. Jetzt ist das Ziel greifbar.
Nichts hätte passender sein können als das Lied „Here comes the sun“, mit dem die Band die Gäste nach dem Sonntagsgottesdienst zum Neujahrs-Empfang in der evangelischen Kirche in Mittelmeiderich begrüßte.
Denn die Sonne ließ sich bei den fröhlichen Klängen von Flöte, Geige und Gitarre nicht lange bitten, fiel schräg durch die wunderbar zartgetönten neuen Kirchenfenster und warf ein schönes Licht auf den renovierten Innenraum des alten Gotteshauses. Und damit auch auf die zehn Jahre andauernde Arbeit, die der Förderverein „Pro Dommo“ in den Erhalt der innen und außen denkmalgeschützten Kirche gesteckt hat.
Es sah nämlich schlecht aus für den „Meidericher Dom“, der im Jahre 2005 einen Renovierungsstau von 1,5 Millionen Euro Umfang vor sich herschob, wie die Presbyteriumsvorsitzende Monika Gebhardt sich noch gut erinnert. Im Gemeindeamt riet man der hilfesuchenden Pfarrerin und ihrer Gemeinde damals dazu, die Kirche mit dem dichtzumachen. „Die Sanierung schaffen sie als kleine Gemeinde nie“, war die wenig ermunternde Ansage aus der Verwaltung. Aber so schnell ließen sich die Meidericher Gemeindemitglieder nicht unterkriegen.
Sie gründeten einen Förderverein, dessen zehnter Geburtstag nun zusammen mit dem Neujahrsempfang der Gemeinde gefeiert wurde. „Wir kratzen ja buchstäblich jeden Euro zusammen, deshalb haben wir auf ein eigenes, rauschendes Fest auch gerne verzichtet und uns drangehängt“, sagte Monika Wald, die zweite Vorsitzende von Pro Dommo mit einem Lächeln. Das entspricht durchweg der Arbeitsweise der ehrenamtlichen Kirchenretter. Unaufgeregt, uneitel, fleißig und kreativ organisieren sie Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen, entwerfen und drucken Eintrittskarten, Flyer und Festschriften selbst und kümmern sich ums Catering.
Sie sind dankbar für die Treue der Meidericher Geschäftsleute, die dazu beigetragen haben, dass der Förderverein inzwischen über eine halbe Million Euro für die Kirche aufgebracht hat. Das ist eine stolze Summe, für die eine arme Kirchenmaus viel Marmelade kochen und Kirchenmauspads verkaufen muss. „Wir schaffen das“, hatte der damals schon pensionierte Gemeindepfarrer in einer „Brandrede“ gesagt. Zwei von drei Sanierungsabschnitten sind inzwischen bewältigt. Und Pro Dommo macht weiter, in einem so alten Bau gehen die Baustellen nie aus.
Für Pfarrer Frederik Koßmann ist das Geld nicht mal das wertvollste Ergebnis der fruchtbaren Zusammenarbeit aller gemeindlichen Kräfte. „Die Leute hier sind sich nähergekommen und haben gemeinsam etwas Großes auf die Beine gestellt.“