Walsum. . In einer fünfteiligen Serie lassen wir das zu Ende gehende Jahr noch einmal Revue passieren. Im ersten Teil berichten wir aus dem Bezirk Walsum.
Das Jahr ist praktisch um. Zeit also, zurückzublicken auf die großen und kleinen Ereignisse im Duisburger Norden. Wir starten die fünfteilige Serie heute mit dem Bezirk Walsum.
Großbaustelle
Die Herzogstraße ist eine Großbaustelle. Gigantische Abwasserrohre, die die Funktion eines Regenrückhaltebeckens haben, werden in die Straße eingebaut. 2500 Kubikmeter Wasser können künftig vorübergehend in der Straße gespeichert werden. Der erste Bauabschnitt ist 880 Meter lang und soll im Herbst 2016 fertig sein. Anschließend geht es weiter in Richtung Friedrich-Ebert-Straße (800 Meter). Nicht nur Ortsunkundige kurven dort immer wieder herum und wissen kaum von A nach B zu kommen – verloren im Baustellen-Dschungel.
Kometenplatz
Der Marktplatz neben dem Bezirksrathaus ist eine Großbaustelle. Im Frühjahr wird eine neue Kanalisation gelegt, im Hochsommer beginnt die Erneuerung des Platzbelags. Als die Arbeiten beginnen, stellt sich heraus, dass der Untergrund aufwändig saniert und aufgefüllt werden muss, damit er künftig die schweren Fahrzeuge tragen kann, die bei Markt- und sonstigen Veranstaltungen anrollen. Folge: Der Spaß kostet nicht mehr wie ursprünglich geplant 515 000, sondern 866 000 Euro.
Asylheim
An der Königstraße entsteht zu Jahresbeginn ein neues Asylbewerberheim. 92 Menschen leben dort seit dem Frühjahr. Die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe – rund 50 Personen – sorgen unter anderem dafür, dass die Bewohner Deutsch lernen und Hilfestellungen bei Behördengängen erhalten. Im Hochsommer wird für wenige Wochen noch ein Zeltlager errichtet (Kerskensweg), später werden die Turnhalle der Frankenschule und im Spätherbst die Frankenschule selbst dauerhaft (70) von Flüchtlingen bewohnt.
Staubbelastung
Die Staubbelastung durch das Walsumer Kraftwerk ist im Umfeld nicht über das erlaubte Maß angestiegen. Das ist das Ergebnis einer einjährigen Messreihe, die von einem unabhängigen Prüfinstitut durchgeführt wurde. Erlaub wären 0,35 Gramm pro Quadratmeter am Tag – tatsächlich sind zwischen 0,06 und 0,14 Gramm registriert worden. Das Landesamt für Umweltschutz habe laut Kraftwerkbetreiber Steag an zwei eigenen Messstellen in Walsum ähnliche Werte festgestellt.
Gemeindezentrum
Die katholische Gemeinde St. Josef feiert im Mai ihr 100-jähriges Bestehen. Bei der Gelegenheit schaut auch der Münsteraner Bischof Felix Genn vorbei – und gibt das Startzeichen für das neue Pfarrzentrum neben der Kirche. Der erste Spatenstich erfolgt im Juni, der Grundstein wird Mitte November gelegt. 1,2 Millionen Euro investieren Bistum und Gemeinde, schaffen Raum für die Gemeindeaktivitäten. Fertigstellung: Im nächsten Sommer. Etwa gleichzeitig wird bekannt, dass das alte Pfarrhaus St. Ludgerus künftig als Asylunterkunft dienen soll.
Sparkasse
Die Nachricht, dass sich die Sparkasse 2017 von der Filiale am Kometenplatz trennen will, sorgte für intensive Diskussionen. Die Aufregung legte sich etwas, als klar wurde, dass das Finanzcenter am nahegelegenen Friedrich-Ebert-Platz um eine Kundenhalle erweitert werden soll.
Supermarkt
„Wo sollen wir künftig einkaufen“ – diese Frage stellten sich im Anfang August zahlreiche Walsumer, als sie erfuhren, dass der Rewe-Markt am Friedrich-Ebert-Platz schließt. Der Inhaber klagte über die starke Konkurrenz in der Nachbarschaft, die ihn in die Miesen getrieben habe.
Seilscheibe
Die Seilscheibe an der Dr.-Hans-Böckler-Straße war nicht mehr ansehnlich – also entschieden einige ehemalige Bergleute um Heinz Berning, sie zu sanieren. Mit Hilfe von Sponsoren wurde das Denkmal im Hochsommer mit rund sieben Metern Durchmesser auf Vordermann gebracht.
St. Dionysius
Die alte Kirche am Deich wird seit dem Sommer saniert. Das Mauerwerk war feucht, musste aufwändig trockengelegt werden. Nun folgen Anstriche, vor Ostern kommenden Jahres rechnet Pfarrer Herbert Werth nicht mit der Fertigstellung. Die Kosten belaufen sich auf 500 000 bis 600 000 Euro. Die Kirche steht seit 1985 unter Denkmalschutz.
Gammel-Klo
Die Toilette der Volkshochschule in Walsum ist wahrlich keine Luxusanlage. Alles sei vergammelt, sagt die Stadt und will für 250 000 Euro neue WC-Räume schaffen. Viel zu teuer, findet die CDU.